"Wir haben Dir soviel zu verdanken, durch deine besonderen Gebete, die Meditationen unterwegs und die persönlichen Gespräche bei unserer Fußwallfahrt nach Vierzehnheiligen und auch ich als Wallfahrtsführer habe viel von Dir gelernt und für meine Aufgabe mit genommen," sagte Engelbert Brüger. Josef Treutlein, ein gebürtiger Bad Königshofener, werde aber immer, zumindest in Gedanken, bei den Wallfahrern sein, wenn diese am Tag nach Christi Himmelfahrt zum oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen unterwegs sind. Man wisse, dass die Sanierung des Käppele ein großes Anliegen von Pfarrer Josef Treutlein ist und deshalb habe man gesammelt und diese Spende zusammen getragen. Man merkte es, dass dem Geistlichen in diesem Augenblick die Worte fehlten und er überwältigt war. Die Freude stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Schon seit vielen Jahren unterstützen die Wallfahrer von Vierzehnheiligen wohltätige Zwecke, die oftmals nicht bekannt werden, sagte Engelbert Brüger im Gespräch mit dieser Zeitung. „Tue dir und anderen etwas Gutes!“. Nach diesem Motto sind die über 400 Männer der Fußwallfahrt aus Bad Königshofen und Umgebung auf ihrem Weg nach Vierzehnheiligen nicht nur im Beten und Singen äußerst aktiv, sondern engagieren sich seit vielen Jahren auch im sozial-caritativen Bereich. Bei der Wallfahrt im Jahre 1998 sei der Vorschlag aus den Reihen der Wallfahrer gekommen, die Männer zu einer Spende für soziale Zwecke aufzurufen. Dieser Vorschlag wurde von Wallfahrtsführer Engelbert Brüger dankbar aufgegriffen und den Wallfahrern unterbreitet. Seither ist diese Aktion zu einer festen Einrichtung auf der Wallfahrt geworden.
Unter anderem wurden bisher die Station „Tanzbär“ an der ehemaligen Mönchberg-Kinderklinik in Würzburg, der Kinderschutzbund Rhön-Grabfeld und die ALD-Stiftung, der Hospizverein, sowie die Palliativstation Bad Neustadt und des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt unterstützt. Hinzu kam die Stiftung „Miteinander für das Leben“ sowie die Fördervereine des „Fränkischen Marienwegs“, des „Franziskusweges“ und der Autobahnkirche A 71. Hier spendierten die Wallfahrer die Eingangstüre. Nicht zu vergessen die Spende an die Kinderpalliativstation der Malteser in Unterfranken. Immer waren es namhafte Geldbeträge, die zusammen kamen. Engelbert Brüger hat einmal nachgerechnet und festgestellt, dass seit der Beginn der Aktion im Jahr 1998, mit der Spende für das Käppele in diesem Jahr, die Gesamt-Spendensumme von knapp 94.000 Euro erreicht wurde.
Zur Info: Das Käppele in Würzburg ist das „Sorgenkind“ von Wallfahrtsseelsorger Josef Treutlein. Es muss dringend renoviert werden. An die 8.000 Euro müssen pro Jahr für den Unterhalt der Kirche aufgewendet werden. Das Käppele hat keine eigene Pfarrgemeinde und damit keine direkten Einnahmen, wie zum Beispiel durch das Kirchgeld. Das bedeutet, dass ein Großteil der Kosten durch den Klingelbeutel, den Verkauf der Opferlichter oder das Opfergeld der Kirchenbesucher abgedeckt werden muss. Mehr als 40 Jahre sind seit der letzten Innenrenovierung vergangenen. Das erkennt man beim Blick in das Gotteshaus. Die massive Verschmutzung am Stuck und Deckenfresko sind augenfällig. Die Kirche wirkt dunkel und wenig einladend. Die Kosten für eine Renovierung gehen in die Millionen. Die Kirchenstiftung ist deshalb auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Spendenkonto: LIGA Würzburg BIC: GENODEF 1MO5 IBAN: DE 63 7509 0300 0003 0224 80.
Autor: Hanns Friedrich