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Patrozinium der Wallfahrtskirche mit Lichterprozession – Die kleine Wallfahrtskirche von Ipthausen erstrahlte am Freitagabend im Schein vieler Kerzen. Der Hochaltar war festlich mit Blumen und zusätzlichen Kerzen geschmückt, selbst die Kerzen an den Spiegelleuchtern des Altars hatte Mesner Waldemar Weber angezündet. Ebenso die vor den Bildern der Apostel, die an den Seitenwänden des Gotteshauses im Kirchenschiff zu finden sind. "Schließlich war das einmal unser großer Feiertag," sagen einige Ipthäuser.

 Sie erinnern sich an ihre Kinderzeit, als das Fest "Maria Geburt", das Patrozinium der Wallfahrtskirche, noch ein örtlicher Feiertag war. "Von der Stadtpfarrkirche kam eine Prozession in das Gotteshaus. Es gab einen Festgottesdienst und eine Festandacht und zum Mittagessen und Kaffee war der Tisch festlich gedeckt. Gäste waren eingeladen. Auch die Pfarrer waren in den Familien eingeladen."  Das war einmal in den 1960/70er Jahren noch so der Fall. Dann aber wurde es immer weniger und schließlich wurde der Feiertag "Maria Geburt" abgeschafft. Trotzdem hielten die Ipthäuser noch an diesem Tag fest.

Wer am Freitagabend  allerdings den Festgottesdienst mit Pfarrer Karl Feser besuchte, der war, wenn er sich an diese Zeit zurück erinnerte, enttäuscht. "Von der Festlichkeit und Feierlichkeit von damals ist nichts mehr zu spüren.... schön allerdings, dass unsere Kirche noch geschmückt ist und ein bisschen von dem widerspiegelt wie es einmal war... aber dass nicht mal ein Organist da ist, das ist schon traurig." Tradition ist es seit einigen Jahren, dass der katholische Frauenbund Bad Königshofen in einer Lichterprozession nach Ipthausen kommt und hier am Festgottesdienst teilnimmt. So war es auch am Freitagabend, als man vom Marktplatz nach Ipthausen mit Pfarrer Karl Feser und den Ministranten zog.

In seiner Predigt ging der Geistliche auf das Marienfest ein, erwähnte aber auch die aktuelle Situation der Flüchtlinge in der Welt. Zum Leben Mariens sagte Pfarrer Feser, dass dies mit dem der Menschen heute vergleichbar ist. "Maria erlebte wie wir Freude und Leid, Höhen und Tiefen. Sie wusste sich in die Glaubensgemeinschaft eingebunden." Davon zeuge der Lobgesang Mariens, das Magnificat, das Pfarrer Feser als eine andere Art der Bergpredigt bezeichnete. Darin heißt es unter anderem "Er stürzt die Mächten vom Thron und erhöht die Niedrigen, die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen." Das könne man auch auf die heutigen Krisengebiete in Syrien und in Afrika anwenden. Die Mächtigen versuchen dort andere auszulöschen, was zur Folge hat, dass die Menschen fliehen, hab und Gut zurück lassen, viele Freunde und Bekannte, die sie vielleicht nie wieder sehen.

Der Prediger erwähnte die Bibel und hier König Salomon, der Gott um Weisheit bat und verstehen wollte, was Gott will. Das sei in den Krisengebieten heute ganz anders. Dort lassen die Niedrigen, also das Volk,  alles zurück und erleiden viel seelische und materielle Not. Sie sind unschuldig heimatlos. Den Gläubigen in der Wallfahrtskirche Ipthausen sagte Pfarrer Feser, dass die Menschen in Europa deshalb ein hörendes Herz haben sollten. "Wir müssen die Stimmen der Menschen hören, die an die Tür Europas klopfen." Mitgefühl sei wichtig.  Das Zweite Vatikanische Konzil nannte der Prediger und sagte, dass die Konzilsväter damals schon die Achtung vor den Muslimen forderten. Pfarrer Feser erwähnte eine Ausstellung in Berlin, in der es um den  "einen Gott" ging. Hier wurde gezeigt, wie die drei Religionen, Moslems, Juden und Christen miteinander auskommen können. Der Geistliche streifte kurz die Geschichte des Islam, die bis in das 16.Jahrhunder zurück reicht. Bei allem sei es wichtig, dass heute die Berufung auf den einen Gott die Religionen zusammen führt. Zurückkommend auf Maria sagte der Geistliche abschließend, dass sie sich Gott überlassen hat, ihm vertraute und die Niedrigen nicht übersehen hat. Genau das, gelte es auch heute zu tun.

Autor: Hanns Friedrich

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