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Das hatten die drei Weisen aus dem Morgenland ganz sicher nicht dabei, als sie dem Jesuskind ihre Geschenke brachten: Mund- und Nasenschutz und einen aktuellen Coronatest, sowie den notwendigen Impfnachweis für die dreifache Corona-Schutzimpfung.

Für die Erwachsenengruppe war das am Dreikönigstag allerdings Pflicht, sagt der evangelische Pfarrer Lutz Mertten, „denn sonst hätten wir die Altenheime nicht betreten dürfen.“  Das aber sei es jedem Wert gewesen und die Freude der Seniorinnen und Senioren habe gezeigt, dass die Idee, am Dreikönigstag die vier Seniorenheime zu besuchen, genau richtig war. Nachdem die Corona-Pandemie es zum zweiten Male nicht ermöglichte, dass  Sternsingergruppen von Haus zu Haus zogen entschied sich das evangelische Pfarrerehepaar Lutz Mertten, mit dem neuen Pfarrer von Bad Königshofen, Pater Joe als Sternsingergruppe den Brauch am Dreikönigstag wach zu halten. Sternträger war Pfarrerin Tina Mertten. Besucht wurden das Seniorenheim Frankencare, das Julius- und Elisabethaspital und das Alten- und Pflegeheim im Klostergarten. Mit dabei hatte man natürlich gesegnete Kreide und einen Aufkleber, auf dem das bekannte C+M+B – „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus – an die Haustüren geschrieben wurde. Die drei Buchstaben erinnern an die im 8./9. Jahrhundert erstmals genannten Namen der Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar.

 Worauf weisen die Sternsinger in den Häusern noch hin? In Bad Königshofen sagte Tina Mertten als Sternträgerin: „Ihr lieben Leut', macht auf die Herzen, wir bringen das Licht der Weihnachtskerzen, wir bringen den Glanz vom Weihnachtsstern, wir bringen den Gnadenruf des Herrn“. Anschließend meldete sich Pfarrer Lutz Mertten als König Balthasar zu Wort: „Ich bin der König Balthasar und brachte Gold dem Kinde dar. Das hat das Kind mir aufgetragen, den Glaubensruf allerorts zu sagen“. Franziska Mertten war als König Melchior kurzfristig für Gemeindereferent Sebastian Krines eingesprungen und  und sagte: „Erlaubt, dass ich mich stell' euch vor, ich bin der König Melchior. Ich hatte Weihrauch angebrannt, da hat das Kind mich ausgesandt, zu stärken euch im Gottvertrauen“. Schließlich kam noch Pater Joe als König Caspar zu Wort: „König Caspar bin ich genannt, mein Reich liegt fern im Morgenland. Ich brachte Myrrhe wie Ihr wisst. Da sprach Maria: Bitter ist die Myrrhe dein. Doch süß die Lieb', die dich zum Jesuskinde trieb“.

Zu Beginn sang man die bekannten Strophen „Die Heil`gen Dreikönig mit ihrigem Stern, die kommen gegangen, ihr Frauen und Herrn. Der Stern gab ihnen den Schein, ein neues Reich geht uns herein. Es war das althergebrachte Lied der Königshofener Dreikönigsgruppen. Hinzu kamen die historischen Texte von Otto Schulz. Nachdem noch Zeit blieb, entschied man sich für einen kurzen Zwischenstopp im Foyer der Frankentherme. Trotz der hohen Auflagen sei es richtig und wichtig gewesen in diesen Zeiten vor allem die Seniorinnen und Senioren in den Heimen zu besuchen. Außerdem konnte man sich mit dem neuen Pfarrer von Bad Königshofen, Pater Joe, austauschen und sich so gegenseitig kennen lernen. „Es war ein schöner Nachmittag, der nicht nur den Seniorinnen und Senioren Freude bereitete, sondern auch uns selbst“, bestätigt der evangelische Pfarrer Lutz Mertten.

Autor: Hanns Friedrich

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