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Das Thema Covid 19 ist auch und gerade in Afrika zurzeit äußerst aktuell. Grund genug für die Sender Radio Maria Mbarara und Radio West Mbarara, sowie das Fernsehen „TV West Uganda“ mehr zu erfahren, vor allem über die aktuelle Situation in Deutschland. Pfarrvikar Paul Mutume bekam deshalb die Anfrage aus seiner Pfarrei in Bad Königshofen zu berichten. So stand er an drei verschiedenen Standorten kürzlich vor der Kamera. Außerdem verfasste er zu Hause Radioberichte, die dann nach Uganda überspielt wurden.

 

Der Priester richtet sich mit zwei Botschaften an die Zuhörer und Fernsehzuschauer seiner Heimat: Vorsicht und Hoffnung und er geht auf die Heilige Corona der katholischen Kirche und deren Bedeutung für Christen ein.

Deutschland sei von der globalen Ansteckung mit Coronaviren besonders betroffen. Davon berichtet er in den rund fünfminütigen Beiträgen. Als katholischer Priester, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt und arbeitet, stellt er sich vor und sagt, dass er in dieser Zeit so etwas noch nicht erlebt hat. Am Marktplatz in Bad Königshofen verweist er auf die leeren Parkplätze und die menschenleeren Straßen. Er verweist auf die oft tödliche Gefahr des Virus und spricht allen, „die ihre Lieben verloren haben“ sein tief empfundenes Beileid aus. „ Meine Gebete und Gedanken sind bei unseren Freunden auch in Italien, einem Land, das in den letzten Tagen eine große Anzahl von Menschen verloren hat.“ In seine Gebete schließt er die Kranken und Leidenden, durch den Virus betroffen sind, ebenso ein, wie die Ärzte, das Pflegepersonal, die vielen Menschen, die im Einsatz gegen Covid19 sind.

Den Radiohörern und Fernsehzuschauern erklärt er dabei auch, was Covid 19 ist. Die Coronakrise sei heute weltweit in aller Munde. Der Geistliche stellt in den Aufzeichnungen aber auch die Beziehung zwischen Corona, einem Heiligen der katholischen Kirche und der Krankheit her. Das Wort "Corona" stehe in der lateinischen Sprache für eine Krone, oder auch Krönung. Die Form des Virus habe die Wissenschaftler veranlasst, es so zu nennen. Allerdings gebe es auch den Namen Corona, den viele Menschen tragen. Sie bittet der Pfarrvikar insbesondere jetzt nicht den Namen zu ändern. „ Corona ist eine katholische Heilige.“

Vorsichtsmaßnahmen spricht Pfarrvikar Paul Mutume in seiner Fernsehbotschaft an seine Heimat Uganda an. „Besonders in meinem Land gibt es viele falsche Nachrichten, die über die Medien verbreitet werden.“ Tatsache sei: Das Coronavirus existiert, ist hoch ansteckend und kann im schlimmsten Fall tödlich ist. „Es ist ernst!“ Seit Jahren sei er in Deutschland, einem der stabilsten und am besten geschützten Länder mit einem hervorragenden und fortschrittlichen Gesundheitssystem. „Wenn man auf die Straße geht, denkt man, wir befinden uns im Kriegszustand.“ Seine dringende Bitte an die Landsleute in Uganda, die Situation nicht zu unterschätzen. „Covid 19 ist keine Fiktion, es ist eine Realität.“

Für die Radiohörer und Fernsehzuschauer hat er aber auch ein Wort der Hoffnung; „Es gibt keine dauerhafte Situation oder einen Zustand.“ Allerdings befinde man sich im Kriegszustand gegen einen unsichtbaren Feind. Wichtig sei es jetzt Vorsicht walten zu lassen, wachsam zu sein und gemeinsam die Situation anzunehmen. „Das ist meine Hoffnung und mein Gebet.“ St. Corona wurde in Zeiten von Epidemien und Pandemien immer angerufen, und viele Wunder wurden ihrer Fürsprache sowie der von St. Victor zugeschrieben. Gemeinsam sei man im Gebet vereint. Die Hoffnung des Bad Königshofener Pfarrvikars bis zum nächsten Monat, werde man mehr wissen. „ Möge Gott Sie segnen und Sie beschützen.“
Die Fernsehaufnahmen für TV West Uganda fanden am Marktplatz in Bad Königshofen, dann an der Rothöhe, mit Blick auf das Grabfeld und Bad Königshofen statt. Eine dritte Einstellung war am Kreisel der Umgehungsstraße. Bewusst hatte Pfarrvikar Paul Mutume diese Drehorte gewählt. Zum einen wollte er die Stadt Bad Königshofen, seine derzeitige Gemeinde zeigen, aber auch die leeren Plätze und Straßen, dann aber auch die Grabfeldlandschaft mit ihren Dörfern und Kirchen. Warum er als dritten Standort den Kreisel gewählt hat? Pfarrvikar Paul Mutume lacht und sagt: Ganz einfach, so etwas gibt es bei uns nicht.

Die Heilige Corona Fürsprecherin bei Seuchen

Die Heilige Corona, deren Gedenktag am 14. Mai begangen wird, ist unter anderem Schutzpatronin gegen Seuchen. Ihre genauen Lebensdaten sind nicht bekannt: Sie lebte entweder im ausgehenden 2. oder Ende des 3. Jahrhunderts und soll die Frau des Märtyrers Victor gewesen sein. Der Legende nach wurde sie nur 16 Jahre alt, ehe sie als Christin wie ihr Mann den Märtyrertod starb, vielleicht in Alexandria oder Damaskus oder Antiochia. Corona soll an zwei Palmen gebunden worden sein, die man zusammenschnürte. Als die Seile gelöst wurden, richteten sich die Palmen auf und zerrissen Corona. Ihr Attribut als Heilige sind deswegen zwei Palmen. Dass es so viele unterschiedliche Hinweise auf den Ort ihres Martyriums gibt, lässt darauf schließen, dass Corona, die andernorts auch Stephana heißt, vielfach verehrt wurde. Sie gilt unter anderem als Schutzpatronin gegen Seuchen und Unwetter, aber auch als Schutzheilige der Schatzsucher und steht für Standhaftigkeit im Glauben. Es gibt auch Corona-Wallfahrten und Reliquien in Aachen. Corona wird in vielen Orten, Regionen und Ländern verehrt, zum Beispiel in Deutschland, Österreich, Italien oder Tschechien. In Bayern und Österreich gibt es sogar eigene Corona-Wallfahrten. Seit 997 werden Reliquien der Heiligen in Aachen verehrt, wohin sie Kaiser Otto III. brachte. Der ursprüngliche Bleisarg, der in der Nähe des Altars im Dom zu Aachen bestattet worden war, wurde 1910 durch einen neuen, goldenen Reliquienschrein ersetzt, der seither in der Domschatzkammer aufbewahrt und gelegentlich gezeigt wird.

Autor: Hanns Friedrich

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