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Damit die Pfarreiengemeinschaft "Grabfeldbrücke" etwas mehr über ihren neuen Pfarrvikar Paul Mutume erfährt, hatte Pfarrer Karl Feser bei der Einführung eine Power-Point-Präsentation vorbereitet. Offiziell als Gottesdienstbeauftragte hat Pfarrer Karl Feser dann auch Petra Berwind und sie der Gemeinde vorgestellt. Am Altar stand auch Frater Lukas von den Zisterziensern aus Wettingen Mehrerau am Bodensee, sowie Pastoralassistent Johannes Krebs. Begrüßen konnte Pfarrer Karl Feser eine Abordnung der Pfarreiengemeinschaft "Volk Gottes an Pleichach und Main" aus Unterpleichfeld mit Bürgermeisterin Martina Rottmann an der Spitze, sowie sein Seelsorgeteam.

In einem Dialog stellte er zunächst aber den neuen Pfarrvikar vor, der aus Uganda  (Ostafrika) stammt. Dabei stellte sich eines schnell heraus. Pfarrer Karl Feser und Pfarrvikar Paul Mutume haben eine Gemeinsamkeit: Beide haben am gleichen Tag Geburtstag, dem 25. Januar. Pfarrer Feser: "Nur, dass ich 14 Jahre älter bin." Für die Pfarrgemeinde begrüßte die stellvertretende Vorsitzende im Pfarrgemeinderat, Marga Deuerling, den neuen Pfarrvikar, aber auch die neue Gottesdienstbeauftragte Petra Berwind. Beiden wünschte sie Gottes Segen in ihrem neuen Arbeitsfeld. Pfarrvikar Paul Mutume bekam als Begrüßungsgeschenk etwas Süßes, nämlich "Königshöfer Pflastersteine". Außerdem hatte die stellvertretende Vorsitzende noch Kartenmaterial und Informationen über das Grabfeld mit dabei. "Damit sie sich bei uns schnell zurecht finden."

Pfarrvikar Paul Mutume berichtete zu Beginn des Gottesdienstes im Gespräch mit Pfarrer Karl Feser von seinem Land, das 34 Millionen Einwohner hat, wobei der Norden des Landes ein sehr trockenes Gebiet ist, im Süden allerdings gibt es Berge und Wälder. Im Land sind 1,2 Millionen Flüchtlinge. Sie kommen aus den Nachbarländern von Afrika, so aus dem Kongo, Burundi, Somalia, Südsudan und Eritrea berichtete der Pfarrvikar. Immer noch flüchten Tausende über die Grenze, wobei viele nicht registriert sind. Sehr gut funktioniert die Integration. Sie kommen bei vielen Familien unter. Pfarrvikar Mutume: "Der Vorteil in Uganda ist: die Flüchtlinge sind auch Christen. Und sie sind nur Gäste, denn sie wollen alle wieder in ihr Land zurück, so bald das wieder möglich ist."

Dann zeigte Pfarrer Karl Feser die Flagge Uganda in den Farben schwarz, gelb und rot, In der Mitte ist ein Kranich zu sehen. Dazu erklärte Pfarrvikar Mutume, dass die Farbe Schwarz für das Volk in Afrika steht, Gelb symbolisiert den Sonnenschein, Rot drückt die Brüderlichkeit aller Menschen aus. Der Kronenkranich wurde als neutrales Staatsemblem gewählt, da er von keinem der früheren Königreiche und Stämme zuvor derartig verwendet wurde. Die Flagge wurde am 9. Oktober 1962 offiziell gehisst. Schmunzelnd meinte Pfarrvikar Paul Mutume, dass sie doch schon eine gewisse Ähnlichkeit mit der Fahne Deutschlands hat.

Die Gläubigen in der Stadtpfarrkirche erfuhren weiter, dass die Eltern von Paul Mutume eine kleine Bananenplantage besitzt. Dort können auch Flüchtlinge arbeiten. Zu den Bananen sagte der Pfarrvikar, dass es keine süßen Bananen sind, wie man sie in Deutschland, sondern "Kochbananen". Sie verglich er im Geschmack mit Süß-Kartoffeln. Zu Pfarrer Feser gewandt meinte er: "Wenn Du mal nach Uganda in mein Land kommst, kannst Du sie ja mal versuchen.". Seine Familie hat eine Ehepaar mit drei Kindern bei sich aufgenommen hat. Diese sind aus Burundi geflohen. Umgerechnet fünf Euro bekommt das Ehepaar von ihrer Mutter für die Mitarbeit auf der Plantage. Dieses Geld schickt aber Pfarrvikar Mutume seinen Eltern. Die Bananenplantage wirft gerade soviel ab, dass es zum Überleben reicht.

Vorgestellt hat Pfarrer Karl Feser der Gemeinde dann Petra Berwind als neue Gottesdienstbeauftragte. Insgesamt acht gibt es, die Wortgottesdienste leiten. Sie hat nicht die einfache Ausbildung gewählt, sondern Theologie im Fernkurs studiert. Zunächst absolvierte sie den Grundkurs, dann den Aufbaukurs und fügte "Liturgie im Fernkurs" mit an. Zur Zeit ist Petra Berwind in einem Pastoraltheologischem Kurs. Dabei handelt es sich um die praktische Ausbildung in einer Kirchengemeinde. Pfarrer Karl Feser wollte dazu wissen, wann Petra Berwind den Entschluss für diese Ausbildung gefasst hatte. Das im Jahr 2010 auf dem Jakobusweg geschehen, auf dem sie fünf Wochen unterwegs war. "Dieser Weg hat mich geprägt und dort reifte auch der Entschluss, sich mehr in der Kirche zu engagieren." Vielleicht habe aber auch der Pilgersegen von Pfarrer Karl Feser seine Wirkung getan, wo es heißt: "Du lässt dich immer wieder von denen finden die dich suchen. Lenke ihre Schritte nach deinem Willen.” Pfarrer Karl Feser bat Petra Berwind dann das Glaubensbekenntnis zu sprechen und nahm sie damit in die Gemeinschaft der Gottesdienstbeauftragten der Pfarreiengemeinschaft "Grabfeldbrücke" auf.

Autor: Hanns Friedrich

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