Das teilt der Bad Königshofener Pfarrer Karl Feser mit. Stefan Beetz war von September 2011 bis Juli 2014 als Kaplan in der Pfarreingemeinschaft "Grabfeldbrücke" und ob seiner Aufgeschlossenheit überaus beliebt. Beim Abschied im Jahr 2014 fasste er das in dem Satz zusammen: Ich vermissen die Menschen im Grabfeld, vor allem meine Ministrantinnen und Ministranten. Am Herzen lag ihm vor allem die Ökumene. Dazu gehörten gemeinsame Familienzeltlager, Einheitswochen der Christen, ökumenische Kinderbibeltage, Valentinstagsgottesdienste, gemeinsame Segnungen, Gottesdienste für trauernde Eltern und nicht zuletzt die ökumenische Fahrt nach Assisi. Der evangelische Pfarrer Lutz Mertten traf damals ganz sicherlich den Nagel auf den Kopf, als er Stefan Beetz mit Papst Franziskus und Franz von Assisi verglich Beide hätten viel Bewegung und vieles ins Rollen gebracht. Kaplan Beetz war immer in Bewegung, aber immer auf dem Weg zu den Menschen, das war seine Berufung. Diese zeigte sich auch beim Abschiedsgottesdienst im Jahr 2014, als evangelischer und katholischer Kirchenchor, sowie der Kinderchor sangen und von den einzelnen Pfarreien der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke je vier Ministranten gekommen waren.
Pfarrvikar Stefan Beetz war ein aufgeschlossener, aktiver, engagierte und umgänglicher Mensch, der für die Sorgen der Menschen immer ein offenes Ohr hatte. So lagen ihm festlich gestaltete Erstkommunionfeiern ebenso am Herzen wie die intensive Vorbereitung dazu. Er war passives Mitglied der Bad Königshofener Feuerwehr und stand grundsätzlich am "Florianstag" am Altar der Stadtpfarrkirche um "mit seiner Feuerwehr zu feiern." Ganz besonders kümmerte er sich aber auch um die Kranken, spendete ihnen und den Angehörigen Trost und begleitete sie. Als die Berufung der Diözese Würzburg im Jahr 2011 nach Bad Königshofen kam, war das für ihn "wie ein Sechser im Lotto", das betonte er damals im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Zusammenarbeit mit der Jugend, aber auch der Kontakt zu den Mitgliedern der Pfarrei und zur Bevölkerung lagen ihm am Herzen. Stefan Beetz war bekannt dafür, dass er gerne Pilgerreisen unternahm und den Kontakt zu "seinen Königshöfern" bis zuletzt nicht abreißen ließ. Er war gefragt bei Taufen, Hochzeiten und auch bei Beerdigungen. Auch eine familiäre Verbindung gab es im Landkreis Rhön-Grabfeld, speziell mit seinem Großcousin Pfarrer Hans Beetz aus Brendlorenzen.
Stefan Beetz ist in Neundorf bei Weitramsdorf aufgewachsen, war Betriebsleiter in der Polstermöbelbranche und wollte "für die Menschen da sein. Das war für ihn der Grund 2003 das Spätberufenenseminar zu besuchen und Theologie zu studieren. Am 11. Juli weihte ihn Bischof Dr. Friedhelm Hofmann im Dom zu Würzburg zum Priester. Seine Pastoral- und Diakonkurszeit hat er in der Pfarreiengemeinschaft "Saaletal" absolviert und war am Zentralklinikum in Augsburg. Dort legte er eine Zusatzausbildung zum Klinikseelsorger ab. Mit dem Priesterberuf hatte sich Stefan Beetz einen Kindheitstraum erfüllt. Die Entscheidung, die er 2003 getroffen hatte, als er den Beruf als Betriebsleiter der Polstermöbelbranche aufgab, hatte er nie bereut. Als Priester hatte er sich selbst einen Wahlspruch ausgesucht und zwar von Theresa von Avila, die gesagt hatte: Gott gebe mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann - und den Verstand, beides voneinander zu unterscheiden.
Requiem und Aussegnung am Freitag, 03. November um 14 Uhr in Neundorf bei Coburg
Autor: Hanns Friedrich