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Das Haus St. Michael mit neuen Räumlichkeiten – Die Handwerker haben zur Zeit im Haus St. Michael in Bad Königshofen das Sagen. Fliesenleger, Verputzer, Installateure und Schreiner geben sich buchstäblich die Klinke in die Hand. Umgebaut wird nämlich der ehemalige Trakt, in dem in den 1970er Jahren Kilianisten zu Hause waren. Dort entstehen nun zwei getrennte Bereiche für je eine Schulklasse mit Betreuern, maximal je 35 Personen, mit eigenen Ein- und Ausgängen. Es gibt die Möglichkeit zur Selbstversorgung in zwei Küchen, man kann sich aber auch im Haupthaus verpflegen lassen. Die Diözese Würzburg investiert damit in die Zukunft des Familienbildungs- und Mehrgenerationenhauses rund 650.000 Euro, sagt Geschäftsführerin Anne Hüttner.

Sie ist in diesen Tagen immer wieder in den neuen Räumlichkeiten zu sehen und bespricht dort mit Architekt Henry Kiesel (Planidee Bad Neustadt) und Hausmeister Ruppert Schneider verschiedene Einzelheiten. Bei einem Rundgang kann man es noch nicht glauben, dass in wenigen Tagen alles fertig sein soll. Anne Hüttner ist sich aber sicher: "Der erste Bauabschnitt wird nächste Woche abgeschlossen, sodass die erste Schulklasse am 23.April den neuen Bereich beziehen kann." Bei einem Rundgang verweist sie auf insgesamt 13 Mehrbettzimmer mit Gemeinschaftsduschen und WCs, sowie drei Einzelzimmer mit eigener Nasszelle für Betreuer oder Einzelgäste, Natürlich ist eine davon behindertengerecht. Gebucht werden können diese Zimmer unter anderem von Wallfahrern, Rad- und Wandergruppen mit niedrigerem Budget, sagt die Geschäftsführerin. Neu ist ein Seminarraum, der, je nach Bestuhlung, für bis zu 50 Gäste Platz bietet.

Ganz wichtig wird ein Aufzug, der alle Stockwerke des Hauses miteinander verbindet. Dies ist vor allem für gehbehinderte Menschen, Familien mit Kinderwägen und nicht zuletzt für das Personal eine enorme Erleichterung. Bisher gibt es nämlich nur Treppen im Haus. Anne Hüttner: "Der zweite Abschnitt, also Umbau der ehemaligen Hausmeisterwohnung und Einbau des Aufzuges wird bis Ende Juni fertig gestellt sein." Ein weiterer Vorteil: Es gibt einen separaten Eingang und man ist damit auch unabhängig vom Haupthaus. Anne Hüttner verweist in diesem Zusammenhang auf die vorhandenen Sportanlagen und nennt Sportvereine, die hier zum Beispiel Trainingscamps abhalten könnten. "Wir könnten damit dann noch flexibler auf die Wünsche und Anfragen unserer Gäste eingehen."  Für sie ist es wichtig, das Haus St. Michael nach vorne bringen, die Belegungszahlen steigern, neue Interessenten gewinnen und das Mehrgenerationenhaus dabei für den gesamten Rhön-Grabfeld-Kreis interessanter machen.

Dies geschieht unter anderem durch spezielle, spirituelle Angebote, Schulungen, Meditationskurse aber auch durch die Möglichkeiten  Einkehrtage, Versammlungen,  von Pfarrgemeinderäten, Kirchenverwaltung und sonstigen Institutionen möglich zu machen, fügt Regina Werner, Pastoralreferentin und zuständig für die Glaubensbildung im Haus St. Michael, an. Anne Hüttner wiederum nannte bei der jüngsten Dekanatsversammlung in Bad Neustadt die Schließung des  "Jugendhaus am Dicken Turm" in Münnerstadt. Damit gibt es eine Verlagerung,  von der sich das Haus St. Michael einiges verspricht. Das Jugendhaus war ein Wirtschaftsfaktor der Stadt Münnerstadt und brachte immerhin 33 Prozent der Übernachtungen. Außerdem haben die Jugendgruppen in der Stadt eingekauft. Auch deshalb erwartet sich Geschäftsführerin Anne Hüttner eine weitere Aufwertung des Haus St. Michael und verbunden damit auch der Stadt Bad Königshofen.

Gespräche zur Finanzierung der Umbaumaßnahmen fanden schon im vergangenen Jahr statt, denn immerhin stehen rund 360.000 Euro als Bausumme an. Etwas, das mit Finanzdirektor Albrecht Siedler von der Diözese Würzburg abgestimmt werden musste. Dabei ging es eben auch um weitere Umbaumaßnahmen im Haupthaus selbst. Das in den 1960er Jahren gebaute Haus wurde bekanntlich als Kilianeum genutzt und verfügt, wie Anne Hüttner sagt, "über viele Treppen, aber keinen Aufzug."  Das ist etwas was ebenfalls geändert wird. Für den Weiterbestand des Haus St. Michael hat sich auch Landrat Thomas Habermann eingesetzt. "Wir verdanken ihm und seinem Engagement einiges," sagt Anne Hüttner und nennt auch  Alois Heinisch, den ehemaligen Geschäftsführer. Er habe den Grundstock für die Umstrukturierung des Hauses gelegt. Letztendlich ist das Familienbildungshaus der Diözese Würzburg wichtig für die gesamte Region und zwar als ein pastorales Zentrum, aber auch als ein Haus der Bildung und der Spiritualität. Mit den Umbaumaßnahmen wird nun ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Autor: Hanns Friedrich

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