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Ökumenische Wortgottesfeier in der Autiobahnkirche – "Das Reformationsgedenken ist kein protestantisches Jubelfest, sondern ein Christusfest!" Das betonte Superintendentin Beate Marwede (Meiningen) bei einer ökumenischen Wortgottesfeier in der Autobahnkirche an der A 71 zwischen Mellrichstadt und Bibra. Vieles habe sich in den vergangenen 500 Jahren zwischen den Christen bei der Konfessionen verändert. Vom einstigen Konflikt sei man heute zu einer Gemeinschaft zusammen gewachsen. Mit der Superintendentin feierten der stellvertretende Dekan des Dekantes Bad Neustadt, Mellrichstadts Pfarrer Thomas Menzel und der evangelische Pfarrer Michael Schlauraff (Bibra) den ökumenischen Gottesdienst.

In ihren Einführungsworten sagte Beate Marwede, dass heute Katholiken und Lutheraner gemeinsam an die Reformation von vor 500 Jahren erinnern, dies in den vergangenen Jahrhunderten nicht selbstverständlich war. Erst seit mehr als 50 Jahren befinden sich beide Kirchen auf einem gemeinsamen Weg. "Mit Freude haben wir erkannt, dass das, was uns verbindet, viel größer ist als das, was uns trennt. Auf diesem Weg sind Verständnis füreinander und Vertrauen zueinander gewachsen." Das sei denn auch der Grund, gemeinsam Gottesdienst zu feiern, sagte der katholische Geistliche, Pfarrer Thomas Menzel. Er sprach die unterschiedlichen Gedanken und Gefühle, die Dankbarkeit und Klage, Freude und Schmerz an, nannte aber auch die gemeinsame Freude am Evangelium. " Wir sind zusammengekommen, um zu gedenken: in Dank und Schuldbekenntnis, in gemeinsamem Zeugnis und Verpflichtung." In den Gottesdienst einbezogen war mit Lesungen, Fürbitten und Gebeten der Vorsitzende des Vereins Autobahnkirche A 71 e.V. Ralf Luther, sowie Christiane Michel und Hanns Friedrich von der Vorstandschaft.

In ihrer Ansprache erinnerte Superintendentin Beate Marwede zunächst an das verlängerte Wochenende und stellte fest, dass viele Menschen auf dem Weg sind. Sie alle hätten ganz sicher die Bitte, heil und unbeschadet am Urlaubsort und wieder zu Hause anzukommen. Eine Autobahnkirche sei ein guter Grund, einmal inne zu halten und im kurzen Gespräch mit Gott zu verweilen. Die Autobahnkirche an der A 71 nannte sie  ein Zeichen der friedlichen Wiedervereinigung vor 28 Jahren. Seitdem seien Menschen auf dem Weg zueinander. "Das entwickelt sich!" Die Autobahnkirche an der A 71 sei ein Zeichen für das Verbindende zwischen Bayern und Thüringen, ein Ort der Begegnung und des Miteinanders. Die Reformation von vor 500 Jahren habe einen Prozess auf den Weg gebracht. Dabei gehe es letztendlich darum, Gottes Liebe durch Christenmenschen in der Welt zu bezeugen und die Wahrheit Gottes in den Mittelpunkt zu stellen. Deshalb, das betonte die Superintendentin, sei das Gedenken kein protestantisches Jubelfest, sondern ein gemeinsames Christusfest.

Auf dem Weg zur Gemeinsamkeit und die Frage nach dem richtigen Weg brauche man Gott, "der uns in Jesus Christus hält." Vor 500 Jahren hätten die Menschen eine intensivere Beziehung zu Gott gehabt. Das sei heute nicht unbedingt mehr so, vor allem in Thüringen, wo die Menschen vom Regine der DDR geprägt wurden. "DDR-Menschen konnten mit einer Gottesbeziehung nichts anfangen." Dies zu ändern, sei eine Herausforderung. Ihnen müsse man von dem erzählen, "was uns trägt und die Beziehung zu Jesus Christus herstellen. Als Beispiel nannte Beate Marwede das Evangelium vom Weinstock, das Christus als Weinstock und die Menschen als Rebzweige bezeichnet. "Jesus sagt: bleibt in dieser Verbindung." Vertrauen sei dabei wichtig aber auch, das das Christsein aktiv gelebt wird.

Martin Luther habe einmal gesagt: Allein Christus macht uns selig, aus Gnade sind wir vor Gott in Ordnung. Das sei es auch, was heute die unterschiedlichsten Konfessionen eint: Gottes Ja zu allem Menschen in der Welt. Superintendentin Beate Marwede: Das ist unsere Aufgabe, dies in die Welt hinein zu tragen. Im Gottesdienst wurden deshalb auch Verpflichtungen angesprochen und jeweils eine Kerze am Altar entzündet: So hieß es, dass das Gemeinsame herausgestellt werden sollte, Begegnungen wichtig sind und jeder neu nach diesem Ziel streben sollte. Die Kraft des Evangeliums Jesu Christi müsse gemeinsam wieder entdeckt werden und "Lutheraner und Katholiken sollen Zeugnis für Gottes Gnade ablegen." Der Gottesdienst endete mit dem gemeinsamen Segensgebet.

Autor: Hanns Friedrich

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