Im Juliusspital hatte Verwalter Manfred Bühner die Gäste ganz herzlich begrüßt und freute sich, dass der Chor wieder einmal Station in den beiden Alten- und Pflegeheimen macht. Den Seniorinnen und Senioren würden sie damit eine besondere Auflockerung in ihren Alltag bringen. Es sei schön, dass der Chor auch an die alten Menschen in der Stadt denkt und diesmal das Konzert in beiden Altenheimen durchführt, sagte Manfred Bühner. Das betonte auch Regina Ruck von der Pflegedienstleitung des Juliusspitals, die sich beim Chor im Namen der Heimbewohner zum Abschluss für eine schöne, musikalische und gesangliche Stunde bedankte. Zustande gekommen waren die Konzerte durch die Verbindung mit Pfarrer Karl Feser.
Gerne komme man zu den Seniorinnen und Senioren und bringe ihnen ein bißchen "russische Seele" mit, sagte dann Vladislav Belikov, der mit dem "Gebet des Herrn" dem deutschen "Vater unser" das Konzert eröffnete und meinte: "Wir sind alle Kinder des Herrn." Der Chor wolle mit seinen Liedern immer "den Herrgott loben und preisen" fügte er an. Zum Chor selbst erwähnte er, dass keines der Chormitglieder ein Mönch ist, auch wenn man die in Russland bekannte schwarze Mönchskutte trägt. "Wir sind ausgebildete Kirchenmusiker und gestalten in Moskau in der orthodoxen Kirche Gottesdienste." Zweimal im Jahr geht man auf Auslandtournee und zwar meist in der Advents- und Osterzeit. "Da gehört dann ein Besuch in Deutschland immer dazu!"
Bei diesen beiden "Frühlings-Konzerten" im Julius- und Elisabethaspital bot der Chor geistliche und weltliche Musik aus der orthodoxen Kirche und aus Russland. Man wolle einen Einblick in die Welt der russischen, meist orthodoxen Bevölkerung, geben, sagte Vladislav Belikov und die Gemeinsamkeiten der Menschen beider Länder musikalisch und gesanglich herausstellen. Er sprach von den melancholisch-verträumten russischen Volksweisen und den weitausladenden Melodien russisch-orthodoxer Kirchenmusik. Mit dem Lied "Moskauer Nächte" schlug der Chor, wie Vladislav Belikov betonte, eine Brücke von Moskau nach Bad Königshofen.
Der Chorleiter verwies auf die kleine aber wunderschöne Hauskapelle des Elisabethaspitals und kündigte russische Volksweisen an, die man ebenso hören konnte wie auch traditionelle orthodoxe Gesänge. Hinzu kamen Ausschnitte aus Operetten und Psalmversen. "Singende Gebete" nannte er die Musik in den orthodoxen Kirche. Die Heimbewohner erfuhren, dass es in den orthodoxen Kirchen keine Orgel gibt, man immer "a Capella" singt. Auf die Ikonen verwies er und auf die Verehrung der Gottesmutter. "Maria wird bei uns ganz besonders verehrt in der Abendliturgie.
In Bad Königshofen waren es den auch die oft tief zu Herzen gehenden Melodien, die an "Mütterchen Russland" und seine Menschen erinnerten aber unter anderem auch ein aufmunterndes Lied mit dem Titel "Die Räuber". Dabei ging es um die Geschichte von 12 Räubern. Insgesamt ein Konzertnachmittag, der etwas Besonderes darstellte und die Heimbewohner aber auch Gäste begeisterte und sie für gut eine Stunde den Alltag vergessen ließ.
Autor: Hanns Friedrich