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Am Sonntag fanden in den katholischen Kirchengemeinden die traditionellen Flurprozessionen statt. Teils waren sie, wie in den früheren Jahren als sakramentale Prozessionen, teils, wie in Bad Königshofen (unser Bild) ohne das Allerheiligste in der Monstranz. Pfarrer Karl Feser ging dabei den "altgewohnten" Prozessionsweg von Bad Königshofen zur Wallfahrtskirche nach Ipthausen, wo der sonntägliche Gottesdienst stattfand.

Unterwegs gab es einzelne Stationen, bei denen der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke die Fluren mit Weihwasser segnete. Die musikalische Gestaltung hatte die Stadtkapelle Bad Königshofen übernommen, die Absicherung an den Straßen geschah wieder ehrenamtlich durch die Freiwillige Feuerwehr Bad Königshofen. Am Bildstock in der Flur nach Ipthausen ging Pfarrer Feser auf das "Feuer" und die modernen Maschinen ein und verwies auf die ganz in der Nähe befindliche Biogasanlage mit der heute durch erneuerbare Energien Wärme und Strom erzeugt wird, die wiederum von erneuerbaren Pflanzen aus der Natur kommen.

Die Flurprozessionen sind teil der sogenannten Bitttage und lassen sich auf eine Anordnung des Bischofs von Vienne, Mamertus im Jahr 469/470 zurückführen. Hintergrund waren damals Erdbeben und Missernten. Das Konzil von Orléans machte diese Prozessionen im Jahr 511 für alle Kirchen Galliens verpflichtend. Um 800 wurden die drei Bitttage von Papst Leo IIII. auch in Rom und den gesamten Bereich der römischen Liturgie eingeführt.

 Bittprozessionen gibt es heute nur noch selten. In den 1950/60er Jahren pilgerten die Bad Königshofener nicht nur nach Ipthausen, sondern auch nach Merkershausen und Bittprozessionen kamen von dort in die Stadtpfarrkirche oder nach Ipthausen. Heute gibt es in den einzelnen Gemeinden noch Bittprozessionen. Text: Hanns Friedrich

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