In seiner Predigt ging Matiowetz auf die heutige, schnelllebige und technisierte Zeit ein. Oft höre man da auch den Ausdruck, daß Senioren zum alten Eisen gehören und Senioren selbst der Meinung sind, für nichts mehr gut zu sein. In der Werbung würden junge aktive Menschen gezeigt. Viele Menschen würden da resignieren und meinen nicht mehr mithalten zu können. "Jede Lebensphase hat ihren Wert und ihre Richtung", sagte der Geistliche. Er streifte in seiner Predigt kurz das Evangelium, in dem die Rede davon ist, daß Jesus eine alte Witwe besonders herausstellt, die nur Kleingeld in einen Opferkasten geworfen hat. Dazu müsse man wissen, daß sie mehr gegeben hat, als all die Reichen vor ihr, die im Überfluss leben. "Es ist eben etwas Besonderes, Alles zu geben."
Pfarrer Frank Matiowetz zeigte die Schätze auf, die Senioren haben, die oft auf ein arbeitsreiches, erfülltes Leben blicken und dabei Erfahrungen gesammelt haben. Diese Lebenserfahrungen seien ein Reichtum. Er selbst nehme immer wieder gerne Ratschläge von älteren Priestern an, sagte der Pfarrer, denn die Erfahrungen, die ein Mensch in seinem Leben gesammelt hat, sind ein kostbarer Schatz. Ganz wichtig sei es aber auch, Zeit füreinander zu haben. "Ich bin im Stress", das sei heute eine Standardaussage, ebenso wie "Rentner haben keine Zeit!". Der Dekanatsaltenseelsorger: "Es ist wohltuend Zeit für andere zu haben. Das ist eine große Gabe!" Ganz wichtig nannte er es aber auch den Schatz des Glaubens weiter zu geben. Eltern und Großeltern sollten davon in den Familien erzählen.
Ausgerichtet auf diesen Glaubensschatz waren dann auch die Fürbitten, verbunden mit Symbolen. Eine Fackel erinnerte an die Fackel des Glaubens, die weiter getragen werden muß. Ein Stein verwies auf Hindernisse im Leben, die überwunden werden können und ein Krug mit Wasser war Zeichen des Lebens. In der Kerze sollten die Senioren erkennen, daß sie selbst Licht sind. Brot und Wein stand für die Wandlung Christi. Beeindruckend dann sicherlich wieder der meditative, liturgische Tanz des Tanzkreis "Hohe Rhön" zu dem bekannten Lied "Dona nobis pacem" und das kraftvoll gesungene, altbekannte Maienlied "Maria Maienkönigin". "Wir sind im Marienmonat Mai und da wollen wir auch unsere Gottesmutter ehren," sagte Pfarrer Frank Matiowetz dazu.
Dekanatsvorsitzende Elisabeth Brüger (Bad Königshofen), die schon eingangs die Gäste und die Geistlichkeit mit Pfarrer Frank Matiowetz, Stadtpfarrer a.D. Linus Eizenhöfer und Diakon Konrad Hutzler begrüßt hatte, dankte für das Miteinander, das mitbeten und mitsingen. Herausgestellt hat sie die Musikkapelle Wargolshausen, die den Gottesdienst umrahmte. Ein "Vergelt's Gott" galt demTanzkreis Hohe Rhön, der Mesnerin Renate Haag, den Freiwilligen und vor allem dem Burschenverein, der im Rahmen seines Festes diesen Dekanatsseniorentag ermöglichte. Dank sagte Elisabeth Brüger an den Vorsitzenden Michael Neugebauer. Landrat Thomas Habermann erwähnte das Pfingstfest und die Gaben des Heiligen Geistes. Dazu gehören seiner Meinung nach ganz sicher auch gute Hand- und Mundwerker und viele Menschen, denen besondere Gaben verliehen wurden. Wichtig sei es diese Gaben weiter zu geben, worauf das Evangelium verweist. Das sei eine große Aufgabe der Senioren.
Bürgermeister Kurt Mauer ging auf die Gastfreundschaft des Burschenvereins in Alsleben ein. Er erinnerte an die Tradition dieses Verbandes, der in Alsleben viel bewegt hat und bewegt. Die Gäste lud er ein, wieder einmal nach Alsleben zu kommen.Gerne führe er sie an die einstige deutsch-deutsche Grenze und zur Ursulakapelle. Auch hier könnte einmal ein Seniorentag stattfinden. Stellvertretender Dekanatsratsvorsitzender Heinz Manger (Unsleben) dankte ebenfalls dem Burschenverein und freute sich über die überaus große Beteiligung am Dekanatsseniorentag. Elisabeth Brüger dankte schließlich Irma Zeis und Brunhilde Schneidewand vom Seniorenkreis Alsleben mit einem Blumenstrauß, für die Mitarbeit bei der Vorbereitung. Text: Hanns Friedrich