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Zu seinem ersten Halbtagesausflug in diesem Jahr startete der Seniorenkreis bei herrlichem Frühlingswetter unter der Leitung von Elisabeth Brüger ins Saaletal. Erfreulich viele Teilnehmer – auch aus den Ortschaften der Pfarreiengemeinschaft – zeigten Interesse und wollten sehen, wo Kaplan Beetz über zwei Jahre seines Diakonats verbracht hat.

Zuerst wurde die Klosterkirche in Aura angesteuert. Hier erfuhren die Senioren aus dem Grabfeld einiges über die wechselvolle Geschichte dieser Kirche. Bischof Otto von Bamberg, zu dessen Besitz das Gebiet um Aura im 12. Jahrhundert gehörte, ließ hier ein Kloster errichten, wohl auch um sein Territorium gegen das Bistum Fulda und das Bistum Würzburg zu sichern. Das Kloster erlebte seine Blütezeit im 15. Jahrhundert, wurde aber in der Notzeit der Bauernkriege geplündert und fast völlig zerstört.

 In den folgenden Jahrhunderten hat man das imposante Bauwerk der Klosterkirche bis auf die Größe einer Dorfkirche abgebrochen und ab 1975 umfangreich renoviert. Die Besucher waren erstaunt über den ursprünglich romanischen Bau mit seiner jetzigen schlichten, aber geschmackvollen Barockausstattung. Nach einem anschließenden Blick auf die Ruine Aura und ins ergrünte Saaletal brachte der Bus die Seniorenschar in das Pfarrheim von Aura, wo der dortige Seniorenkreis die Grabfelder mit Kaffee und Kuchen bewirtete.

Als nächstes Ziel stand die Kreuzkapelle bei Sulzthal auf dem Programm. Hier feierte man mit Kaplan Beetz die Heilige Messe und hörte von der Messnerin, dass diese Kapelle bereits 1451 eine Ablass-Urkunde ausgestellt bekam. Bis aus Nürnberg kamen in den Folgejahren Wallfahrer hierher. Zwei Mal bewahrten die Sulzthaler Bürger in den letzten Jahrhunderten ihre Kreuzkapelle vor der Zerstörung.

 Im Zuge der Säkularisation erwarb die politische Gemeinde 1804 die Kapelle und nach dem zweiten Weltkrieg konnte die „Einverleibung“ in den Truppenübungsplatz Hammelburg 1951 abgewendet werden. Heute zeigt sich das Kirchlein liebevoll in seinem Inneren ausgestattet als ein Kleinod, das gerne für Trauungen genutzt wird. Zum Abschluss kehrten die Grabfeld-Senioren in Ramsthal ein, um den schönen Frühlingstag bei Speis und Trank ausklingen zu lassen.  Text: Engelbert Brüger

 

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