logo pg Grabfeldbrücke
400 Jahre Wiedererrichtung der Pfarrei – Wenn am Wochenende die Pfarrei Herbstadt ihr schon traditionelles Skapulierfest begeht, dann steht das in diesem Jahr nochmals unter einem besonderen Aspekt: Wie Diakon Rudi Reuter nämlich herausfand, sind es auf den Tag genau, am 12. Juli, 400 Jahre, dass der Würzburger Fürstbischof Julius Echter, die Pfarrei Herbstadt mit der Filiale Ottelmannshausen neu errichtet hat. In einem Ausschnitt aus dem Pfarrarchiv kann man dieses Datum konkret nachlesen: Um all das oben Gesagte zu beglaubigen, befehlen wir, dass das Siegel unseres Vikariates dieser (Urkunde) hinzugefügt wird. Im Jahr seit Christi Geburt 1614 am 12.Juli.

Der Diakon hat unter anderem auch in der von Kreisheimat- und Archivpfleger 2001 verfassten Chronik nachgelesen und dort eine Eintragung entdeckt, in der davon berichtet wird, dass sich nach den Wirren der Reformation Schultheiß, Dorfmeister und Gemeinde Herbstadt fast 85 Jahre lang durch verschiedene Bittschreiben bemüht hatten, wieder einen Pfarrer zu erhalten. Für das Jahr 1526 ist nämlich unter dem Patronat des Abtes von Maria Bildhausen der letzte Pfarrer zu Herbstadt erwähnt.

Ab 1530 begann das Ringen um eine Neuordnung der seelsorgerischen Verhältnisse, die schließlich vor 400 Jahren erfolgreich abgeschlossen werden konnten. "All das ist in der 2001 von Kreisheimatpfleger Reinhold Albert verfassten Chronik von Herbstadt gut nachzulesen," sagt Diakon Rudi Reuter. Dort erfährt man weiter, dass Valentinus Horn der erste Pfarrer nach der Wiedergründung der Pfarrei Herbstadt war. Im folgte 1619 Daniel Dallmair, damals Pfarrer in Wegfurt. Wie den Unterlagen zu entnehmen ist, nahm das religiöse Leben mit der Wiedergründung großen Aufschwung. "An Ostern 1622 beichteten und kommunizierten 440 Gläubige," heißt es in den Unterlagen der neuen wieder errichteten Pfarrei.

 Oftmals gab es allerdings mit der Nachbarpfarrei Breitensee ein gewisses Hin- und Herschieben. Reinhold Albert hat in seinem Buch dazu niedergeschrieben, dass 1636 Breitensee zur Pfarrei Herbstadt kam, drei Jahre später wurde sie dann Wolfmannshausen in Thüringen zugeschlagen. . "Am 16. April 1640 kam Breitensee wieder zur Pfarrei Herbstadt. Von 1684 bis 1694 war  ein Andreas Reuß Pfarrer in Herbstadt, er war zuvor Kaplan in Königshofen. Den Herbstädtern heute bekannte Namen von Pfarrern sind Franz Wabler (1912-1956), Richard Körner (1957-1961), Longin Möhler (1961-1996), Friedrich Groß und nun Diakon Rudi Reuter.  Interessante Rückblicke, die man in der Chronik von Herbstadt findet.

 Am Wochenende geht es nun aber um 400 Jahre Wiedererrichtung der Pfarrei Herbstadt. Grund genug, dass mit dem diesjährigen Skapulierfest am Wochenende die Pfarrgemeinde Herbstadt an dieses Ereignis erinnert. Am Samstag starten die Feierlichkeiten um 18 Uhr mit einer Andacht an der Skapuliermadonna auf dem Lindenhügeln. Die Männerschola und die örtliche Musikkapelle haben die musikalische Gestaltung übernommen. Nach der feierlichen Andacht geht es in den angrenzenden Pfarrhof. Dort  wird gegrillt und mit Bier und Wein auf das Jubiläum angestoßen. Bei kühlerer Witterung stehen Sitzplätze in der Pfarrscheune zur Verfügung. Natürlich gibt es auch andere Speisen und Getränke für den kleinen Durst und Hunger zwischen durch.

Die Kirchenverwaltung und das „Aktionsteam Pfarrfest“ bemühen sich, ab 22 Uhr die Live-Übertragung des WM-Spiels um den 3.Platz in der Pfarrscheune präsentieren zu können. Am Sonntag findet dann um 10 Uhr der Festgottesdienst zum diesjährigen Skapulierfest statt. Diakon Rudi Reuter: "Pfarrer Karl Feser und das Familiengottesdienstteam laden jung und alt herzlich zur Mitfeier ein." Anschließend ist noch ein kleiner Frühschoppen geplant.  Text: Diakon Rudi Reuter/Hanns Friedrich

­