Die 19-Jährige Paula Zachow kommt aus Eyershausen und hat 2016 ein Praktikum im Mehrgenerationenhaus in Bad Königshofen absolviert. "Das alles hatte uns bewogen, sie im dritten Lehrjahr ihrer Ausbildung bei uns einzustellen," sagt Geschäftsführerin Anne Hüttner. Die Ausbildung lag in den bewährten Händen der Hauswirtschaftsleiterin Maria Kuhn. Paula Zachow war nicht nur in der Küche eingesetzt, sondern im gesamten Haus. Zu ihren Aufgaben gehörte das Saubermachen der Zimmer ebenso wie die Pflege der Wäsche oder das Servieren. Ganz wichtig war der Kontakt mit den Gästen des Hauses und hier hat Paula Zachow gezeigt, dass sie im Beruf der Hauswirtschafterin perfekt ist. Schon als Praktikantin war sie begeistert, als sie in den Betrieb des Bildungshauses St. Michael "hineinschnuppern" durfte. Das alles war der Grund, warum sie sich um die Ausbildung beworben hatte. Sie selbst kocht gerne und hat das wohl von ihrer Mutter geerbt, die ebenfalls eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin absolviert hat.
Das dritte Ausbildungsjahr erfolgte im dualen System erläutert Maria Kuhn. Das bedeutete, dass Paula Zachow einmal im Monat für eine Woche den Blockberufsschulunterricht an der Berufsschule in Gunzenhausen besuchte. In den zwei Jahren zuvor war sie im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Münnerstadt. Nun hat sie ihren Abschluss mit Bravour gemeistert und ist für ein Jahr Angestellte der Diözese Würzburg. Die 19-Jährige würde gerne ein Jahr im Ausland anhängen, um sich auch sprachlich weiter zu bilden und einen Blick in die "Kochtöpfe" anderer Länder zu werfen. Ob es eine Übernahme im Haus St. Michael gibt? "Das ist natürlich nicht auszuschließen," sagt Geschäftsführerin Anne Hüttner und überreichte einen Blumenstrauß.
Dann galt ihr Glückwunsch Maria Kuhn, die seit 32 Jahren in der Hauswirtschaft tätig ist und schon 17 Jugendliche zu Hauswirtschafterinnen ausgebildet hat. Sie selbst gehört seit 25 Jahren dem Prüfungsausschuss an, zunächst im Bereich des Landkreises Bad Kissingen, dann in Rhön-Grabfeld. Maria Kuhn hat ein besondere Fable für Jugendliche, die sich in der Ausbildung etwas schwer tun. Sie unterstützt sie und sucht entsprechende Fördermöglichkeiten. Maria Kuhn stammt aus Merkershausen, wohnt heute in Bauerbach in Thüringen und absolvierte die Hauswirtschaftsschule in Hofheim. Sie bildete sich an der Fachakademie für Hauswirtschaft weiter und legte dort die Meisterprüfung ab. Danach war sie unter anderem in Oberstorf im Allgäu und im Schwarzwald, weitere fünf Jahre an der Frankenklinik Bad Kissingen, dann von 1996 bis 2002 in Mutterschutz. Ihr beruflicher Weg führte sie in das Kinderheim Nicolhaus Willmars und dann zur Gesellschaft für berufliche Förderung nach Bad Neustadt.
Am 1. Juni 2014 schließlich wechselte Maria Kuhn in das Familienbildungshaus St. Michael nach Bad Königshofen. Auch hier lag ihr die Ausbildung einer Hauswirtschafterin am Herzen und damit stieß sie bei Anne Hüttner auf offene Ohren - Dass nun die erste Auszubildenden gleich so perfekt ist, ist natürlich auch für Maria Kuhn eine Auszeichnung. Sie plädiert nämlich dafür, dass der Beruf der Hauswirtschafterin endlich mehr Anerkennung in der Bevölkerung erfährt. Ihre Urkunde erhielt sie bei der Freisprechungsfeier von Paula Zachow beim Amt für Landwirtschaft und Forsten in Würzburg. Der Bayerische Staatspreis wurde an Paula Zachow in Gunzenhausen überreicht. Auch hier war ihre Ausbilderin natürlich mit dabei.
Autor: Hanns Friedrich