Eigentlich war es schon für dieses Jahr geplant, allerdings konnte sich der Pfarrgemeinderat, der das Fest, wie in Bad Neustadt, ausrichten sollte, nicht dafür entscheiden. Mit den wegen Leuten im Pfarrgemeinderat sei das nicht möglich. Die Mitglieder entschieden, die Veranstaltung in Bad Neustadt in diesem Jahr zu besuchen und sich ein genaueres Bild zu machen. Dass der Pfarrgemeinderat das nicht alleine "stemmen kann", dürfte klar sein. Man könnte weiter denken und zum Beispiel die gesamte Pfarreiengemeinschaft mit einbinden. Allerdings würden sich Vereine, wie Obst- und Gartenbauverein und auch die Kolpingsfamilie mit einbinden, eventuell sogar die gesamte Ausrichtung übernehmen. Das könne er sich auf jeden Fall vorstellen, sagte der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Bad Königshofen, Bernhard Weigand, auf Anfrage. Man habe sich bereits für dieses Jahr ebenfalls angeboten, so auch der Obst- und Gartenbauverein mit seinem Vorsitzenden Michael Löhr. Schließlich haben Vereine und Verbände wie Kolping, Feuerwehr, TSV oder auch der Obst- und Gartenbauverein schon das Bürgerfest, oder Kolping seine 150 Jahrfeier, hervorragend gemeistert.
"Wir sollten es auf jeden Fall machen, so lange noch unser Pfarrvikar Dr. Paul Mutume in Bad Königshofen ist," sagt Bernhard Weigand. "Wir würden dabei sein," fügt OGV Vorsitzender Michael Löhr an. Sicher sei es auch möglich den Katholischen Frauenbund oder die Kameraden der Feuerwehr mit einzubinden. "Das müsste doch zu schaffen sein." Allerdings müsse das natürlich erst einmal in den jeweiligen Vorstandssitzungen erörtert werden, sagen die beiden Vorsitzenden. Für Pfarrvikar Dr. Paul Mutume würde damit ein Wunsch in Erfüllung gehen, denn seine Heimat liegt ihm bekanntlich sehr am Herzen. "Es wäre schön, wenn das klappen würde und für Bad Königshofen und unsere Pfarrei wäre das sicher ein wunderschönes Fest mit vielen besonderen Angeboten und Einblicken in unsere afrikanische Kultur." In Bad Neustadt sah man neben Mitgliedern des Pfarrgemeinderates auch Pfarrer Karl Feser, der sich ebenfalls ein Bild machen wollte. Im Gespräch mit Dekan Dr. Andreas Krefft wurde schnell klar, dass es von seiner Seite jede nur mögliche Unterstützung gibt. Gefragt nach den Kosten für das Festival lachte er und meinte: "Mein Mesner hat mir nach dem Gottesdienst am Sonntag schon signalisiert, dass es keine Probleme gibt und die Kosten bereits herein gekommen sind."
In Bad Neustadt zeigte sich, dass die jungen afrikanische Sängerinnen und Sänger, Tänzerinnen und Tänzer das Publikum von Anfang an in den Bann zogen. An der Bühne sah man die Fahne von Ruanda, davor zahlreiche Besucher, die das dritte Afrika Festival in Bad Neustadt genossen. Es waren nicht nur die bunten Kostüme, die Rhythmen sondern auch die Lebenslust- und Lebensfreude, die die Gruppe ausstrahlte. Da hüpfte und klatschte das Publikum ebenfalls mit und war somit in das gesamte Geschehen eingebunden. "Die dritte Auflage des Afrika-Festivals in der Bad Neustädter Pfarrei Mariä Himmelfahrt wurde damit zu einem fröhlichen Miteinander von Menschen, nicht nur aus Afrika und Deutschland, sondern aus aller Herren Länder," kommentierten die Medien. Im Programm war aber auch Zumba oder das Angebot auf einem Bücherflohmarkt mit verschiedenen Handarbeiten. Es gab Kunstgegenstände aus Ruanda, Angebote der Spiel- und Bastelwiese und vieles mehr. Neben den üblichen fränkischen Grillspezialitäten wurden auch scharfe afrikanische Bohneneintöpfe und leckere Bananenpfannkuchen angeboten.
Wie schon in den vergangenen Jahren stand hinter dem fröhlichen Fest aber die Hilfe für die armen Menschen im äquatorialafrikanischen Ruanda, sagt Dekan Dr. Andreas Krefft. Es gelte dort zu helfen, Schulen, Kindergärten, Sportplätze zu bauen, jungen Menschen eine Berufsausbildung zu ermöglichen und die Landwirtschaft zu fördern. Standen bisher Hilfsprojekte in Ruanda, im Mittelpunkt, so rückte heuer ein Hilferuf aus dem benachbarten Burundi in den Fokus. Um dort zu helfen, wurde mit "Wasser für Burundi" ein neues Hilfsprojekt angestoßen. Bei Musongati in Burundi soll ein 80 Meter tiefer Brunnen gebohrt werden. Außerdem werden solarbetriebene Pumpen installiert, um unter anderem eine Schule mit 1200 Schülerinnen und Schülern mit dem Trinkwasser zu versorgen.
In Bad Königshofen würde natürlich das Hilfsprojekt von Pfarrvikar Dr. Paul Mutume in den Mittelpunkt gerückt. Dabei geht es nicht nur um Fahrräder, sondern auch ein Projekt für Kinder. Aus Uganda könnten verschiedene Kunstgegenstände angeboten werden und auch das Essen der Region wäre im Angebot, um so ein großes Fest zu feiern. Begeistert von der Idee des Pfarrvikars ist auch Pfarrsekretärin Martha Ort, die sich vorstellen kann, um die Kirche, wie beim Pfarrfest, die verschiedenen Angebote zu präsentierten. Am Marktplatz könnten die Vorführungen stattfinden und dort verschiedene Essensstände stehen. Ein Freiluftgottesdienst schwebt Pfarrvikar Dr. Paul Mutume ebenfalls vor, bei dem natürlich Afrika im Mittelpunkt stehen würde. Eine Bühne wäre vorhanden, wenn das erste Afrikafestival in Bad Königshofen nach dem Sommerzauber gefeiert wird. Die Zusage, dass man die Bühne stehen lassen könnte, hat Dr. Paul Mutume bereits vom Werbekreis. Sicherlich: Mut ist gefragt, solch ein Fest auf die Beine zu stellen. Die Bad Königshofener Vereine haben aber schon in der Vergangenheit gezeigt, dass für sie das kein Problem sein sollte.
Autor: Hanns Friedrich