Der Pfarrer gab nun Hintergründe bekannt: Danach wurde der Asylantrag in Deutschland abgelehnt und die Ausreisepflicht und Abschiebung nach Ungarn mitgeteilt. Pfarrer Feser: Laut "Dublin - Verfahren" ist das europäische Land, welches zuerst betreten wurde zuständig." Für die beiden staatenlosen Palästinenser war dies eine schlimme Nachricht. Der Pfarrer wusste, dass Saleh im Dezember 2012 aus Syrien geflohen ist. Angehörige von ihm sind durch Kriegseinwirkung ums Leben gekommen. Er hatte den Fluchtweg über Libanon, Türkei, Bulgarien nach Deutschland größtenteils zu Fuß zurückgelegt. Unterwegs traf er auf Nawras, seinen Freund. "Beide wurden in Ungarn festgenommen, geschlagen und wie Verbrecher ins Gefängnis gesteckt." Ihnen gelang aber die Flucht nach Deutschland. Inn Hammelburg fanden sie zunächst eine Bleibe und mütterliche Zuwendung durch "Hilda", eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der dortigen Pfarrei.
Plötzlich teilte die Behörde mit, dass eine Überführung nach Ungarn innerhalb einer vorgegebenen Frist stattfindet. Um der Abschiebung zu entgehen blieb nur das Kirchenasyl, eine jahrhundertealte Schutztradition, die nur in Ausnahmefällen gewährt wird. Oftmals ist es schwierig eine Kirchengemeinde zu finden, die die Versorgung und Verantwortung für die Flüchtlinge übernimmt. In dieser Zeit gibt es für die Flüchtlinge keinerlei staatliche Unterstützung. So kam der Kontakt zu Pfarrer Karl Feser in Bad Königshofen zustande. Es entstand ein Helferkreis und die beiden Flüchtlinge wurden im Pfarrgemeindehaus untergebracht, gut versorgt und bekamen auch Deutschunterricht. Als am 10. September das Verwaltungsgericht mitteilte, dass eine Abschiebung nicht erfolgt und das Asylverfahren in Deutschland durchgeführt wird, konnten sie in die neue Unterkunft nach Bad Bocklet umziehen. Nach dem Abschied, sagte Saleh: " The priest was a very good man" Etwas, das Pfarrer Feser und das Helferteam von Dipl. Sozialpädagogin Ruth Hartmann
aus Elfershausen gerne hörten. Dem Pfarrer war es vor allem aber wichtig, dass Saleh und Nawras wieder in Sicherheit sind.
Informationen gab stellvertretende Vorsitzende Magda Deuerling zum Pfarrfest Bad Königshofen. 2.500 Euro wurden erlöst. 1.250 Euro gehen als Spende an Birgit Kirsch für die Nepal Hilfe, 1.250 sollen für den Kauf von Headsets verwendet werden. Damit hätte der Priester dann bei der Predigt, wenn er zum Beispiel zu den Kindern geht, mehr Bewegungsfreiheit. Entscheiden wird aber die Kirchenverwaltung. Geändert hat man seine Meinung, ein eigenes Zelt für Fest zu kaufen. Billiger und einfacher ist es leihweise das Festzelt der Blaskapelle Merkershausen zu mieten. Das war in diesem Jahr erstmals auf Anregung eines Mitglieds des Pfarrgemeinderates möglich. Außerdem wird ein Teil der Kosten durch Werbebanner bereits finanziert, sagte die stellvertretende Vorsitzende. Gut angenommen wurde der Ausflug des Pfarrgemeinderates nach Maria Bildhausen. Dort fand eine Führung mit Anton Then statt.
Pfarrer Karl Feser stellte dann das neue Konzept zur Erstkommunion vor. Es wird drei Angebote im Mehrgenerationenhaus geben, wo ausgebildete Katecheten zur Verfügung stehen. Danach sind die Eltern wie bisher als "Gruppenmütter" gefragt. Dies betrifft die Pfarreiengemeinschaften Unteressfeld, Großeibstadt und Bad Königshofen. Noch keine konkreten Planungen gibt es für das silberne Priesterjubiläum von Pfarrer Karl Feser am 8. Juni 2016. Gefeiert wird es am 12. Juni in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen mit einem Festgottesdienst und anschließendem Sektempfang. Die "Ewige Anbetung" findet am 9. Januar 2016 statt. Wie in diesem Jahr sollen Kinder, Kolping und Frauenbund eingebunden werden. Am Abend ist zum Abschluss ein Komplet vorgesehen. Pfarrer Feser erwähnte die "Nacht der offenen Kirchen", wir berichteten.
Diskussionen gab es um den ökumenischen Martinszug. Hier war nicht klar, wer diesen seit einigen Jahren ausrichtet und warum der Pfarrgemeinderat eingebunden ist. Ute Reiher meinte, dass dies eigentlich nichts mit dem Pfarrgemeinderat zu tun hätte. Die Eltern sollten angesprochen werden, Kuchen zu backen und Getränke zu besorgen. Auf den Dörfern sei dies bereits so. Pastoralreferentin Alice Düchs soll beauftragt werden, sich mit den Eltern in Verbindung zu setzen. Pfarrer Karl Feser meinte, dass es eine wichtige Veranstaltung sei, bei der sich der Pfarrgemeinderat einbringen sollte. "Was ist ein Blaulichtgottesdienst?" eine Frage, die der Pfarrer schnell aufklärte: Das sind alle Hilfsorganisationen, wie Rotes Kreuz, Polizei, Feuerwehr oder THW, deren Fahrzeuge Blaulicht haben. Die treffen sich einmal im Jahr zu einem Gottesdienst. In diesem Jahr findet er am 15. November um 18 Uhr in der Stadtpfarrkirche statt.
Autor: Hanns Friedrich