Die erfuhren zuvor von einer kompetenten Führerin im Dom mehr über die Geschichte des Bamberger Reiters und das Grabmal der Bistumsgründer, der Heiligen Kunigunde und Kaiser Heinrich II. Im Bamberger Dom befindet sich außer dem Kaisergrab auch das Grab des Papstes Clemens II., das einzige erhaltene Grab eines Papstes nördlich der Alpen. Erzbischof Schick sagte in einer kurzen Ansprache an die Dombesucher, daß in diesem Jahr das 1200 Jährige Bestehen des Domes gefeiert wird und, daß er selbst der 75. Bischof des Bamberger Domes ist und hier seit zehn Jahren wirkt.
Nach dem Mittagessen stand dann ein Besuch der Gügl-Kirche bei Scheßlitz an. Diese Kirche ist auf einem Muschelkalkfelsen gebaut, der 1,5 Millionen Jahre alt ist. Auf dem Gügel wurde erstmals 1274 eine Burg mit einer Kapelle zu Ehren des Heiligen Pankratius urkundlich erwähnt. Bei der Führung durch die Kapelle erfuhren die Grabfelder, daß der Bamberger Fürstbischof Lamprecht von Brunn den Berg im Jahr 1390 erworben hat. Während die Burg verfiel, wurde die Kapelle mehrmals wieder hergestellt. 1430 wurde sie erstmals zerstört, ein zweites Mal im Bauernkrieg 1525. 1610 veranlasste der Bamberger Fürstbischof einen Neubau der Kirche, in den vermutlich die alten Fundamente einbezogen wurden.
Die Wallfahrtskirche steht auf einem Felsen. Auf einem Felsvorsprung befindet sich die Sakristei. Im Untergeschoss des Chors befindet sich eine Kapelle mit einer Lourdes Grotte, von der aus man über eine Wendeltreppe durch einen in den Fels gehauenen Gang in das Langhaus gelangt.
Der 1630/32 entstandene Hochaltar zeigt eine Ansicht der Wallfahrtskirche mit der Silhouette von Bamberg im Hintergrund. Die Kanzel, so hieß es bei der Führung sei deshalb eine Besonderheit, weil sie aus dem Bamberger Dom stammt, wo sie im 19. Jahrhundert entfernt wurde. Verständlich, daß es in der Kirche eine Andacht mit Pfarrer Linus Eizenhöfer und Kaplan Stefan Beetz gab, der die Führung organisiert hatte.
Danach war die der Kirchen gegenüberliegende Giechburg das Ziel des Tages. Hier handelt es sich um eine mittelalterliche Burganlage, die wohl im 10.Jahrhundert erbaut wurde. Die Burg diente als Bindeglied zwischen den Königshöfen Hallstadt und Königsfeld. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahre 1125 in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Otto I. des Heiligen. Der Abend sah die ehrenamtlichen Helfer dann in der Kirche von Herbstadt, wo ein Gottesdienst mit Pfarrer Karl Feser und anschließend ein gemütliches Beisammensein stattfand. Text: Hanns Friedrich