Lehnert selbst nannte es eine große Aufgabe, die ihm bevorsteht, die er aber mit der Gemeinde, mit Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung gerne annimmt. In seiner Predigt ging er auf das Christkönigsfest ein und sagte, dass es wichtig ei, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, um Christus zu entdecken. Dekan Dr. Andreas Krefft freute sich über die zahlreichen Gottesdienstbesucher aus der Pfarreiengemeinschaft, besonders aber auch über die evangelischen Pfarrer Tina Mertten (Bad Königshofen) und Heike Stillerich (Sulzdorf an der Lederhecke), sowie Bürgermeisterin Angelika Götz (Sulzdorf) und Michael Custodis (Trappstadt). Bad Königshofens Bürgermeister war durch Stadtrat Michael Helmerich vertreten. Ein besonderer Gruß des Dekans galt den Eltern und Großeltern des neuen Pfarrvikars, aber auch diesem selbst, Diakon Konrad Hutzler, sowie den Vertretern von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung. Zu einer Amtsübergabe gehört es auch, dass zunächst der Schlüssel der Kirche an den neuen Seelsorger geht. "Es ist ein Generalschlüssel, den ich dir übergebe und damit auch diese Kirche," sagte der Dekan.
Eine neue Seite werde an solch einem Tag aufgeschlagen, sagte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Unteressfeld, Helene Hassmüller. Solche Seiten seien dazu da auch einmal zurück zu blättern, aber auch neue Seiten zu gestalten. Mit dem Einzug von Pfarrvikar Florian Lehnert werde nun solch eine Seite aufgeschlagen und in den kommenden Jahren gestaltet. Vor dem Evangelium überreichte der Dekan das Evangeliar an den neuen Pfarrvikar und bat ihn damit den Auftrag Christi zur Verkündigung zu übernehmen. In seiner Predigt sagte Pfarrvikar Florian Lehnert, dass heute das Wort "Der Kunde ist König" bekannt sei. Vor allem auch deshalb, da der Kunde ja derjenige ist, der das Geld hat. Heute gehe es aber nicht nur um Geld, sondern auch um Macht, die politische Stellung und Menschen, die im Fokus der Aufmerksamkeit stehen.
Das Wort "Der Kunde ist König" habe auch in der Kirche heute seine Bedeutung. Allerdings müsse man dies in einem anderen Zusammenhang sehen. So sei die Kirchensteuer kein Mitgliedsbeitrag, die Kirche selbst sehe sich als Lebensort in dem Gemeinsamkeit vorherrscht. Der Mittelpunkt dieser Kirche ist Jesus. Er ist die Identifizierung mit denen die nichts haben. "Jesus solidarisiert sich mit all denen, die am Rande der Gesellschaft stehen, Prunkentfaltung ist ihm fern." Er sei damit für alle Menschen ein Vorbild und will ihnen den richtigen Lebensweg, den Königsweg, zeigen. Kirche sei schon immer auf den Dialog und die Begegnung angewiesen und Kirche sollten zu denen gehen, die am Rande der Gesellschaft stehen, so wie es Papst Franziskus immer wieder betont. Pfarrvikar Florian Lehnert: "Kirche sind wir alle und sie alle geben der Kirche Gestalt und Konturen."
Wichtig sei es in der Begegnung einander zuzuhören und dabei auch über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Christus zu entdecken, das nannte der Prediger eine Aufgabe und seine priesterliche Pflicht. Zur Pfarreiengemeinschaft St. Martin östliches Grabfeld sagte er: "Es bleibt auf jeden Fall spannend, welchen Weg Gott vorgesehen hat," und fügte an: Ich freue mich auf diese spannende Zeit mit Ihnen allen." Vor der Eucharistiefeier, bekannte der neue Pfarrvikar dann seinen Glauben durch das Glaubensbekenntnis vor der Gemeinde und Dekan Dr. Andreas Krefft überreichte ihm im Anschluss dann den Kelch und die Hostienschale für die Feier der Eucharistie. Text: Hanns Friedrich
Auf dem ökumenischen Weg gemeinsam pilgern
Unteressfeld . Auf dem ökumenischem Weg wolle man gemeinsam pilgern. Das sagte die evangelische Pfarrerin von Sulzdorf an der Lederhecke, Heike Stillerich bei der Amtseinführung von Pfarrvikar Florian Lehnert in der Kirche von Unteressfeld. Man sei gemeinsam unterwegs, um an einen Ort zu kommen. Einen Ort, wo Gottes Nähe zu spüren ist. Ziel dieser gemeinsamen Pilgerreise sei es, die Freude an Gott mit den anderen zu teilen. Wichtig nannte die Pfarrerin die Ökumene und hatte für den neuen Pfarrvikar ein Gebet mitgebracht.
Gemeinsamkeit sei gefragt und diese Zusammenarbeit wünsche sie sich mit Pfarrvikar Florian Lehnert. Bürgermeisterin Angelika Götz sagte, dass es für sie eine große Freude ist, mit Pfarrvikar Lehnert einen neuen Geistlichen begrüßen zu können. Sie tat dies im Namen der Gemeinden Trappstadt, Sulzdorf und Bad Königshofen. "Wir sind alle froh, dass Sie sich für uns entschieden haben." Die Bürgermeisterin sagte auch, dass sie selbst überzeugte Christin ist und ihr Begegnungen wichtig sind.
Dies gelte auch für den Pfarrer einer Gemeinde, wo dies ganz besonders deutlich wird. Nur so sei eine Gemeinde eine lebendige Gemeinschaft. Für Angelika Götz ist es deshalb auch eine Selbstverständlichkeit, dass Kirche und Kommune miteinander arbeiten und zueinander stehen. Angelika Götz: "Kirche und Gemeinde haben einen gemeinsamen Nenner und das sind die Menschen, für die wir verantwortlich sind, mit denen wir Gemeinschaft leben." Damit sich der neue Pfarrvikar in seiner neuen Umgebung noch besser einfindet, überreichte ihm Angelika Götz die Chronik der Gemeinde Sulzdorf an der Lederhecke, verfasst von Kreisheimatpfleger Reinhold Albert.
Pfarrvikar Florian Lehnert sagte im Anschluss daran ein Dankeschön an alle, die gekommen waren. Besonders habe er sich gefreut, dass er viele Gläubige aus den einzelnen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft St. Martin im östlichen Grabfeld beim Gottesdienst sah. Sein besonderer Dank galt Dekan Dr. Andreas Krefft für die Einführung. Nun werde in der Pfarrgemeinde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ein Lob gab es für den Chor aus Alsleben, aber auch für die Ministranten aus den verschiedenen Ortschaften der Pfarreiengemeinschaft. "Das ist ein ganz besonderes Zeichen der Verbundenheit."
Der Gemeinde sagte der neuen Pfarrvikar, dass er schon viele Gesichter zuordnen könne, aber noch nicht alle kenne. Zu seinem neuen Amt meinte er: "Wir sind als Beter zusammen unterwegs." Das sei eine große Aufgabe. Letztendlich erinnerte Pfarrvikar Florian Lehnert auch an den plötzlich verstorbenen Generalvikar Karl Hillenbrand. Ihm galt sein besonderer Dank, da er mit ihm gemeinsam viele Gespräche führte und er ihm auch den Weg in das Grabfeld, in die Pfarreiengemeinschaft St. Martin im östlichen Grabfeld geebnet hat. Im Gebet gedachten die Gläubigen denn auch abschließend an den Verstorbenen.