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Pfarrer Karl Feser berichtet über Erlebnisse in Kanada – Die Gäste im Kulturarsenal Darre waren sichtlich beeindruckt von dem was Pfarrer Karl Feser berichtete, der drei Wochen lang auf einem sogenannten Survival Trip an der Westküste Kanadas unterwegs war. Mit ihm dabei war neben einem weiteren Priester aus dem Raum Schweinfurt auch Petra Berwind aus Bad Königshofen. Beide berichteten beim Vortrag über ihre Erlebnisse, sagten aber auch, daß es schon eine enorme Herausforderung war. Das Gepäck hatte ein Gewicht zwischen 12 und 17 Kilogramm. "Wir mussten ja unser Essen und alles dabei haben, ebenso ein Campingzelt, um zu übernachten." Was die Drei in der Wildnis Kanadas erlebten, hatte Pfarrer Karl Feser in seinen Bildern zusammengefasst.

Dabei zeigte er nicht nur die artenreiche Welt der Fauna und Flora, sondern ließ die Zuschauer auch Einblick in den Weg selbst nehmen. Lediglich 52 Personen dürfen pro Tag die ausgeschilderten Routen gehen und sie müssen angemeldet sein. Da galt es auf Baumstämmen balancierend einen Fluss zu überqueren, aufgeweichte Wege zu überwinden und von Stein zu Stein zu springen. "Und das alles mit dem Gepäck auf dem Rücken," wie Pfarrer Feser immer wieder betonte. Aufpassen musste man auf lockere Steine, aber auch die Flut spielte eine Rolle. Wenn man nicht rechtzeitig an einen Weg kam war dieser überspült. "Man musste dann einfach durch das Wasser gehen oder auf Ebbe warten."

Aufnahmen von 500 Jahre alten Baumriesen sahen die Zuschauer beim Vortrag im Kulturarsenal Darre und erfuhren, dass man nur auf ausgewiesenen Campingplätzen die Nacht verbringen darf. Die Plätze selbst waren mit Holzstücken gekennzeichnet. Hier wurden dann das Abendessen und das Frühstück zu bereitet. Natürlich Fertigkost, die mit heißem Wasser übergossen, das Abendessen bildete. Das Wasser musste vorher abgekocht werden. Die Drei hatten aber auch spezielle Tabletten dabei, die das Wasser trinkbar machten. Um zu wissen, welche der Flaschen Trinkwasser enthält, gaben sie "Hohes C"-Tabletten" hinein, womit das Wasser eine gelbe Farbe annahm. Beim Zelt handelte es sich um ein Leichtbauzelt mit einem Gewicht von 5,5 Kilogramm.

Einen Bären sah man nur von der Ferne, allerdings entdeckte man frühmorgens beim Weitermarsch "Bärenshit". Der Pfarrer erzählte, dass es in diesen Gebieten mit Bären ratsam ist, kleine Glöckchen am Rucksack zu tragen. "Dann weiß der Bär, dass Touristen unterwegs sind und verzieht sich ins Gebüsch."  Gefährlich sahen die Hängebrücken aus, die über Schluchten und Flüsse führten. Über Flüsse führten im Wasser liegende Steine. Ein Seil gab es zum Anhalten oder auch um sich an einem Hang nach oben ziehen zu können. Über Holzleitern ging es entweder große Schluchten hinauf oder auch in das Tal hinunter. Interessante Natur- und Tieraufnahmen zeigte der Pfarrer, aber auch einen Seehund, den er fotografiert hatte. Pumas und Schlangen gibt es, doch davon wurde die kleine Reisegruppe verschont. Auch Wölfe waren nicht zu sehen. Dafür entdeckte man Besonderheiten der Tierwelt wie Tausendfüssler, eine Bananenschnecke und einiges mehr.

Was tun, wenn ein Unfall passiert? Dann hilft die Küstenwache. Deshalb sei es ratsam zu Dritt unterwegs zu sein: Einer holt Hilfe, während der andere beim Verletzten bleibt. Der Pfarrer zeigte Bilder vom West-Coast-Trail, den man allerdings nicht in der ganzen Länge gehen konnte. "Da hätte dann nichts passieren dürfen und wir hätten unsere Tageskilometer einhalten müssen, sonst wäre unser Flugzeug ohne uns abgeflogen."  In Indianerreservaten war die Gruppe unterwegs und mußte sich hier an Regeln halten.  Übernachten war zum Beispiel nicht erlaubt. Totems sahen die Wanderer und berichteten den Gästen im Kulturarsenal Darre, daß es sich hier um verschiedene Schutzgeister handelt, die aus riesigen Baumstämmen heraus geschnitzt werden. Sogenannte Totempfähle sind bis zu 40 Meter hoch und zeigen ebenfalls die Schutztiere der jeweiligen Familie. "Oft wird hier eine ganze Geschichte erzählt."

Schutztiere sind zum Beispiel der Rabe, der Adler oder auch Bär und Wolf. Sie sind in diesen Totems kunstvoll herausgearbeitet und befinden sich meist als Abschluss des Stammes. "Ein Erlebnis war es auf jeden Fall", sagte Pfarrer Karl Feser abschließend und fügte an: "Ich brauche solche Herausforderungen." Der Kelten Erlebnisweg ist das nächste Reiseziel das er anpeilt. "Natürlich zu Fuß, das ist selbstverständlich!" Der Vortragsabend stieß auf großes Interesse und so kam denn auch eine entsprechende Spende zusammen, die für die Asylarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde in Bad Königshofen gedacht ist. Pfarrer Karl Feser konnte am Sonntag den Betrag von 332,20 Euro übergeben. Die Spende ist für die 20 Asylbewerber aus dem Iran, die im ehemaligen Melanchthonheim untergebracht sind. Dort werden Deutschkurse abgehalten, die für Integration wichtig sind. Diese werden aber vom Staat nicht gefördert. Deshalb hat die evangelische Kirchengemeinde in Eigeninitiative Deutschkurse organisiert. Bereits zu Weihnachten gab es eine Spende des Gesangvereins Harmonia, die bei dessen Weihnachtsfeier zusammen kam.  Text: Hanns Friedrich

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