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Traditioneller Floriansgottesdienst – "Wer trägt Euch, wenn ihr zum Beispiel den schweren Busunfall oder den Motorradunfall mit tödlichem Ausgang verkraften müsst?" Diese Frage stellte Pfarrvikar Stefan Beetz (Bundorf) beim schon traditionellen "Floriansgottesdienst" in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen. Der Pfarrvikar, passives Mitglied der Bad Königshofener Feuerwehr gab die Antwort selbst: "Unser Gott ist es, der Euch in diesen schweren Situationen trägt." Den "Floriansgottesdienst" feierte er gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Tina Mertten, zahlreichen Wehrmännern, sowie den Gläubigen beim Vorabendgottesdienst

Den Altardienst hatten Mitglieder der Jugendfeuerwehr Bad Königshofen übernommen.  Die Predigt, eine Art Zwiegespräch zwischen Pfarrvikar und Pfarrerin stellte denn auch die Arbeit der Feuerwehren heraus. Viele Menschen würden heutzutage den Kopf darüber schütteln, dass sich Menschen mit Haut und Haar einer Sache verschreiben, die so viel Zeit und Mühe kostet, die manchmal sogar gefährlich werden kann und für die es obendrein noch nicht mal Geld gibt. Da sollte man dankbar sein, dass es so viele aktive Feuerwehrler und so viele Jugendfeuerwehrler gibt.

Pfarrerin Tina Mertten brachte ihren Sohn ins Gespräch, der unbedingt Feuerwehrmann werden möchte. Er stelle es sich schon vor, wie das ist mit  Blaulicht zu  fahren, Brände zu löschen, Menschen zu  retten. Allerdings sagte sie dazu, dass man als Feuerwehrler aber auch nur an einer Straße steht, um einen Wallfahrt oder einen Festzug abzusichern, "und schwitzt die Uniform nass." Die Feuerwehr und ihr Tun müsse noch mehr in der Öffentlichkeit präsent werden. Das sei das Problem, dass die Öffentlichkeit den größten Teil der Arbeit gar nicht wahr nimmt, fügte Stefana Beetz an.

Dazu gehörten Fortbildungen, Lehrgänge, Übungen, die Gerätepflege, ja der gesamten  Papierkrieg. Was die Floriansjünger so alles machen, das erfahren die Bevölkerung meist nur aus den Medien. Da könne man dann ein bißchen verstehen, warum so viele zur Feuerwehr gehen: Wenn sie nämlich sehen, dass die Arbeit von Erfolg gekrönt ist. "Wenn man merkt, was man miteinander auf die Beine stellen kann. Wenn ein Einsatz sauber läuft und jeder weiß, was er zu tun hat. Wenn jede Entscheidung und jeder Handgriff sitzt. Wenn man sich am Ende auf die Schulter klopfen und stolz auf das eigene Tun sein kann."

Es komme natürlich vor, dass die Wehrleute bei so manch schwerem Einsatz auch nicht mehr helfen können. Pfarrvikar Stefan Beetz: "Das muss man erstmal verarbeiten und da ist es die Gemeinschaft wichtig, dass  man sich gegenseitig auffängt, Zeit füreinander hat zum Reden und Zuhören – und irgendwann auch wieder zum Feiern."  Das, so die evangelische Pfarrerin Tina Mertten sei wohl auch der Grund für den Floriansgottesdienst. "Weil wir immer wieder miteinander den Gott feiern dürfen, der unser Leben in seinen Händen hält."

Mit der gemeinsamen Predigt endete denn auch die Gemeinsamkeit der Ökumene beim Floriansgottesdienst. Pfarrerin Tina Mertten: "Ich kenn die Spielregeln. Irgendwann kriegt die Kirche das auch noch hin mit dem Miteinander. Die könnte da von der Feuerwehr schon noch was lernen." In den Fürbitten wurde auch um den Beistand Gottes bei den Einsätzen gebetet und darum, dass junge Menschen dieses Ehrenamt annehmen und sich für die Gemeinschaft einbringen. Außerdem gedachten die Wehrleute und Gläubige auch an Dominik und Jonathan," die bei einem Motorradunfalls ums Leben gekommen sind und deren Tod uns alle sehr bewegt hat. Lass sie uns nicht vergessen und schenke ihnen bei dir die ewige Ruhe."

Autor: Hanns Friedrich

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