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Mit dem Palmsonntag beginnt in den christlichen Kirchen die Karwoche und damit die Erinnerung an den Leidensweg und Kreuzestod Jesu. Dazu gehören auch die Segnung von Palmzweigen und eine Prozession zur Kirche. In Herbstadt fand die Segnung der Palmzweige am Bildstock am See statt. Danach zogen die Gläubigen mit Kaplan Stefan Beetz, den Ministranten, der Musikkapelle und der Schola in das Gotteshaus ein. Am Bildstock begrüßte er vor allem die Kommunionkinder, die mit Palmbuschen gekommen waren.

Der Kaplan verwies auf die Berichte in der Bibel, wo geschrieben ist, dass Jesus auf einem Esel in Jerusalem einzog. Die Leute waren damals so begeistert von ihm, dass sie ihre Kleider auf die Straße legten, Blüten streuten und Palmzweige von den Bäumen rissen, um damit Jesus zuzuwinken. Daher komme der Brauch der Palmprozession mit Segnung der Palmzweige. Die Musikkapelle Herbstadt und die Schola umrahmten die Segnung am Bildstock.

In seiner Predigt erinnerte der Kaplan an  die vier Evangelisten. Sie alle betonen in ihrer Passion ausdrücklich, dass Jesus selbst den Verrat im Kreis seiner Jünger angesprochen hat und nicht tot schwieg. "Er mutet ihnen die Wahrheit zu und entlarvt das dunkle Gemunkel von Lug und Trug, indem er beim Namen nennt, was Sache ist." Er verunsicherte sie, stellt sie in Frage und beantwortet die Frage des Judas klipp und klar. Da sei es kein Wunder, das die Jünger betroffen waren und nacheinander fragten: "Bin ich es Herr?" Diese Frage spitzte sich in der Frage des Judas zu und die Antwort Jesu: "Du sagst es!"

Jesus sprach dabei von sich als Menschensohn und deutet gleichzeitig an, wie es ihm als Sohn Gottes ergeht, wenn er den Händen von Menschen ausgeliefert ist. "Was Menschen mit ihm treiben, wie sie ihn behandeln, wie sie mit ihm umspringen, ihn umbringen". Kaplan Stefan Beetz übertrug dies auf die heutige Zeit, wo Menschen anderen Menschen ausgeliefert sind, verraten und verkauft, ja sogar fallen gelassen werden. "Sogar von einem Menschen, von dem man geglaubt hatte, er sei ein Freund."

Bei Jesus und dem letzten Abendmahl werde deutlich, daß es unter den Freunden auch einen Feind gibt und umgekehrt, unter den vermeintlichen Feinden, vielleicht sogar einen Freund. Wie zum Beispiel Josef von Arimatäa   Jesus sei in seiner Liebe aber treu geblieben und ist in der Eucharistie heute unter den Menschen. Er habe sich nicht davon abbringen lassen, sein Lebensopfer darzubringen, um die Menschen aus den Fängen und Fesseln des Bösen zu befreien. "Das ist sein bleibendes Vermächtnis an uns, damit wir es zu seinem Gedächtnis begehen. Lassen wir uns von ganzem Herzen darauf ein.  Tedt: Hanns Friedrich

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