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Der Fronleichnamstag ist in der katholischen Kirche einer der höchsten Feiertage im Kirchenjahr und geht auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich 1247 zurück. 1264 hat es Papst Urban IV zum Hochfest der Kirche erhoben. Seit dem begleiten die Gläubigen die Hostie in der Monstranz in einer Prozession durch die  festlich geschmückten Straßen ihrer Gemeinde.

Was kommt auf die Mesner der Kirchen an zusätzliche Arbeit zu?

Voraus geht dem ein Festgottesdienst in der Ortskirche. Die Vorbereitungen für dieses Hochfest der katholischen Kirche beginnen jedoch schon einige Tage zuvor, unter anderem im Gotteshaus, das für dieses Fest besonders heraus geputzt wird. Die Mesner sind besonders gefragt. Michael Löhr bereitet zum Beispiel gemeinsam mit Heinrich Weber von der Kirchenverwaltung und Alfred Fischer den Traghimmel vor. Er ist das Jahr über gut verstaut in einem eigenen Bereich hinter dem Hochaltar. Er besitzt kostbare Stickereien und wurde um 1930 in der Taubstummenanstalt Michelfeld gefertigt. Nur an besonderen Tagen wird er aufgebaut. Das gilt auch für die historischen Zunftstangen, die bis ins 17. Jahrhundert zurück reichen. Sie befinden sich im Altarraum und werden nur einmal im Jahr, nämlich an Fronleichnam, in der Prozession mitgetragen. Der Altar wird mit Blumen geschmückt, neue Kerzen aufgesteckt und die Fahnen für die Prozession und den Festgottesdienst zurecht gestellt. In der Sakristei prüft der Küster die Batterien für die vier Lautsprecher, die bei der Prozession notwendig sind und richtet Chormantel und Velum für den Priester her. Noch etwas vergessen? Ach ja, die beiden Leuchter, die Mitglieder der Kirchenverwaltung bei der Prozession tragen. „Sind die Himmel- und Fahnenträger bestellt?“ fragt Michael Löhr und erfährt von Heinrich Weber, dass alles erledigt ist. Schmunzelnd fügt Michael Löhr an: „Na ja es war ja zwei Jahre keine große Prozession mehr.“

Wer ist für den Altardienst zuständig?

An solch einem Festtag wie Fronleichnam sind natürlich möglichst viele Messdienerinnen und Messdiener gefragt. Emilie Zeitz, Oberministrantin in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen hat allerdings das Problem, dass sie nur insgesamt 13 zur Verfügung hat und viele in den Pfingstferien mit den Eltern im Urlaub sind. „Ich brauche aber eigentlich mindestens zehn, für die Standarten, das Vortragekreuz, sowie den Altardienst.“ Derzeit hat sie acht Zusagen. Am Fronleichnamstag wird in diesem Jahr übrigens Pfarrer Josef Treutlein vom Käppele in Würzburg, ein gebürtiger Bad Königshofener, zu Gast sein und das Allerheiligste durch seine Heimatstadt tragen. Für ihn ganz sicher ein besonderer Festtag.

Wer ist zuständig für das Legen der Blumenteppiche?

 Darum kümmern sich seit vielen Jahren die Mitglieder im Pfarrgemeinderat Bad Königshofen, ebenso die Eltern der Kommunionkinder und Firmlinge. Drei Teppiche aus Blüten werden an den Altären gelegt. Die Vorbereitungen laufen schon länger. Schließlich geht es um ein entsprechendes Motiv, aber auch um diejenigen, die dieses entwerfen und dann auf die Straße vor dem Altar aufzeichnen. In diesem Jahr gibt es allerdings Probleme mit Blumen. Hier hofft man noch auf Spenden aus den Hausgärten, sagt Sigrun Weigelt Bereits um 5 Uhr heißt es aufstehen damit pünktlich zu Beginn der Prozession der Teppich gelegt ist. Frisch aussehen soll der jeweilige Blumenteppich, weshalb er nach dem Legen nochmal befeuchtet wird. Heinrich Weber und Alfred Fischer kümmern sich um das Gras, das traditionell auf dem gesamten Prozessionsweg gestreut wird.

Wer baut die Altäre auf und wo sind sie gelagert?

Für jeden der drei Außenaltäre werden die entsprechenden Aufbauten für Marktplatz und Anwesen Ort benötigt. Die lagern mit Teppich und Altardecken das Jahr über in der Klosterkirche. Am Fronleichnamstag werden sie von zwei Helfern aufgestellt. Diese stellen auch noch frische Blumensträuße auf den Altar. An der Mohrenapotheke ist die Familie Hermann Weigand zuständig. Als Hintergrund werden an den Altären Bilder mit kirchlichen Motiven angebracht. Oftmals snd diese seit vielen Jahrzehnten in Familienbesitz. Als die Kapuzinerpatres noch in Bad Königshofen waren, gab es diesen Altar am großen Tor des Klosters. Außerdem war der Altar am Marktplatz einst am Torbogen des Rathauses.

Wie ist die Bevölkerung eingebunden?

Festlich geschmückt soll der Weg sein, den die Fronleichnamsprozession nimmt. Dabei sind die Anwohner gefragt, die ihre Häuser mit Fahnen oder auch die Fenster schmücken oder kleine Hausaltäre aufbauen. Dieses Schmücken ist allerdings ist in den vergangenen Jahren stark zurück gegangen und so findet man heute nur noch wenige kleine Altäre mit Heiligenfiguren oder Fahnen an den Häusern. Noch In den 1980er Jahren wurden von der Stadt für das Schmücken der Häuser kleine Birkenbäumchen zur Verfügung gestellt, erinnert sich Waldemar Weber aus Ipthausen.

Wer begleitet die Prozession traditionell?

Vor allem die Gläubigen sind  an diesem Tag mit dabei, ebenso die Kommunionkinder oder blumenstreuende Kinder. Persönlichkeiten wie Bürgermeister und Stadtrat gehören ebenso dazu, wie die Fahnenabordnungen der Vereine und Verbände. Natürlich die Musikkapelle, der Mesner, aber auch die Vorbeter und die Träger der Zunftstangen, damit das Fronleichnamsfest einen würdigen Rahmen bekommt.

Autor: Hanns Friedrich

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