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Weihnachtskrippe der Stadtpfarrkirche 90 Jahre alt – Wie in vielen Kirchen, haben am Heiligen Abend auch in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen vor allem die Kinder, aber auch Erwachsene die Weihnachtskrippe im Blick. In den vergangene Jahren wurden die in die Jahre gekommenen Gipsfiguren durch handgeschnitzte Darstellungen ersetzt. Immer wieder gab es Spender, die eine weitere Figur finanzierten. Nun sind weitere vier Schafe dazu gekommen, die eine Bad Königshofenerin, die nicht genannt werden möchte, bei dem Milzer Bildhauer Dieter Frank in Auftrag gab. Am Samstag wurden sie in die Schafherde integriert.

Im Jahre 2012 hatte der Lions Club Bad Königshofen unter seinem damaligem Präsidenten Roland Ress, den Grundstock für die  geschnitzten Krippendarstellungen gelegt. Aus dem Erlös eines Benefizkonzerts der Regensburger Domspatzen in der Stadtpfarrkirche, wurde eine "Heilige Familie" in Auftrag gegeben. Geschnitzt wurde sie nach der Originalvorlage der bisherigen, rund 100 Jahre alten Krippenfiguren aus Gips, von Dieter Frank, einem bekannten Bildhauer aus dem thüringischen Milz.  Weitere Spender fanden sich und so wurden im gleichen Jahr ein Großteil der an die 100 Jahre alten Gipsfiguren, auch die drei Könige, durch geschnitzten Krippendarstellungen ersetzt. In den vergangenen Jahren kam Schafe, ein Querflöten spielender Hirte, spendiert von der Berufsfachschule für Musik, Sänger, die der Gesangverein Harmonia sponserte, eine Ziege und der Verkündigungsengel dazu. Die vier neuen Schafe stellten die Krippenbauer aber vor eine neue Aufgabe, denn damit brauchte man mehr Platz für Hirten und Schafe. Also wurde kurzerhand der "Stall von Bethlehem" über dem Taufstein aufgesetzt und ist in diesem Jahr nun auf einer Anhöhe zu finden.

Unterhalb liegt eine kleine fränkische Kirche. Wirft man dort ein Geldstück ein, erklingt ein Glockenspiel. Im Turm der Kapelle steht ein weißgekleideter Engel, der den Glockenstrang zieht. Dann öffnen sich die Türen der kleinen Kirche und das „Christkind“ kommt heraus und gibt den Segen.  Rund fünf Stunden Arbeit investierten die Krippenbauer, um die Stromleitungen zu legen, einen kleinen Wasserfall einzubauen und dann mit viel Feingefühl die einzelnen Figuren zu stellten. "Es soll ja alles passen, sagen Michael Weber und Marco Hahn. Sie bauen seit Jahren mit freiwilligen Helfern von Kolping und Feuerwehr die Krippenlandschaft. Dazu gehört es im Wald frisches Moos zu holen, die teils nicht gerade leichten großen und kleinen Steine sowie Baumwurzeln herbei zu schaffen und vor allem einen Plan zu haben, wie die Krippenlandschaft in diesem Jahr aussehen soll. Als dann noch die ersten Kinder kamen und die Krippe bestaunten, wußte jeder: Es ist gelungen, Weihnachten kann kommen.

Rückblende: Geistlicher Rat Adam Pfeuffer initiierte vor 90 Jahren die erste Krippe für die Stadtpfarrkirche Königshofen. Der Stall wurde in der Schreinerei Mölter gefertigt. Das kann man dort noch lesen. Die damaligen Krippenfiguren waren aus Gips geformt. In den Anfangsjahren war die Königshöfer Weihnachtskrippe rechts neben dem Haupteingang. In der Zeit der Kirchenumgestaltung, in den 1970er Jahren verschwand sie aus der Stadtpfarrkirche. 1986 entdeckten Mitglieder der Kolpingsfamilie die Figuren und bauen seitdem alle Jahre die Weihnachtkrippe auf einer Fläche von etwa 25  Quadratmeter. Früher, viele ältere Königshöfer wissen das noch, gab es in der Mitte der Anlage ein kleines Feuer, dessen rote Papierzungen lustig im Wind des kleinen Ventilators „flackerten“. Natürlich war auch damals schon die Stadtpfarrkirche festlich geschmückt.  Noch in den 1965er Jahren hingen vier große Girlanden aus Fichtenzweige im Chorraum der Stadtpfarrkirche von der Kirchendecke. In der Mitte war ein großer beleuchteter Davidstern mit einer Krippendarstellung. An den Seiten des Altars standen kleine Fichten und an den obersten Stufen links und rechts festlich geschmückte Weihnachtsbäume.

Autor: Hanns Friedrich

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