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Es war schon ein besonderes Konzert, das am Sonntag in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen geboten wurde. Dort war der Chor „Les Baribans“ aus dem französischen Montcornet, der Schul- Partnerstadt Bad Königshofens zu Gast. Er bekam Unterstützung von der Chorvereinigung mit dem evangelischen und katholischem Kirchenchor sowie dem After Eight-Chor der Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt. Das Konzert war, wie es die Redner ausdrückten, letztendlich die Krönung der langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Montcornet und Bad Königshofen, die bis ins Jahr 1990 zurückreichen. Stehende Ovationen am Ende des Konzertes zeigten den Ausführenden, dass sie einen besonderen Nachmittag gestaltet haben.

1990 war es, dass in den Anfängen der heute aktiven Schulpartnerschaft zum ersten Male Schüler des College aus Montcornet an das Gymnasium Bad Königshofen kamen. Es war der Beginn eines Austauschs, der auch zur Erfolgsgeschichte wurde, weil letztendlich auch die Kommunen in Bad Königshofen und Montcornet mit einbezogen waren. Während Pfarrer Karl Feser als, wie er sagte "Hausherr" die Gäste begrüßte und die Besonderheit des Konzertes herausstellte, übernahm die evangelische Pfarrerin Tina Mertten die Begrüßung in der französischen Sprache. Es sei überwältigend, dass es gelungen ist, dieses Konzert "auf die Beine zu stellen" und damit deutsche und französische Sängerinnen und Sänger zusammen zu bringen, sagten beide Redner. Als Höhepunkt bezeichneten beide Pfarrer das Schlusslied, die Europahymne, die von allen Chören gemeinsam gesungen wurde.

Lieder aus dem 16. Jahrhundert hatten die Gäste aus Frankreich ebenso mitgebracht, wie ein Trinklied oder ein Lied, das von Nomaden erzählt, die, wie Dirigenten Éric Münch es ausdrückte "kommen und wieder gehen." Ein bekanntes kreolisches Volkslied war zu hören und dann zogen die französischen Gäste die zahlreichen Zuhörer in der Stadtpfarrkirche mit afrikanischen Rhythmen in ihren Bann. Einige der Sängerinnen und Sänger waren dazu in afrikanischer Kleidung, außerdem hatte man eine afrikanische Trommel dabei, der Dirigent selbst schlug. Auch hier wieder Lieder, die bekannt waren und zum Mitsingen und Mitklatschen animierten.

Der Chor aus Frankreich kann auf eine lange Tradition zurück blicken, erfuhren die Gäste beim Konzert.  1985 gründeten einige Musikbegeisterte in Montcornet ihren Chor und nannten sich „Les Baribans“. Das ist der Name einer Gemarkung in der Gegend, dessen genaue Bedeutung sich nicht so ganz exakt erschließen lässt, den man aber bewusst auch wegen der ihm innewohnenden Musikalität wählte. Er soll auch ein Symbol für die Verbundenheit der Sänger mit ihrer Region sein und für die Bereicherung, die man erfährt, wenn man gemeinsam musiziert. Heute ist „ Les Baribans“ das kulturelle Aushängeschild der Stadt. Unter ihrem aus dem Elsass stammenden Dirigenten Éric Münch, der den Chor seit 1990 betreut, absolvierten sie Auftritte in England, Deutschland, Belgien und in vielen Regionen Frankreichs.

Zum Ende des Konzertnachmittags gabs natürlich einen Dank an die Gastgeber, aber auch Pfarrer Karl Feser für die Zurverfügungstellung der Stadtpfarrkirche als Konzertraum. Vor einem Jahr hätte er es sich noch nicht vorstellen können, dass es solch ein gemeinsames Konzert gibt, sagte der Vorsitzende von "Les Baribans". Sei besonderer Dank ging an Sabine Müller und Monika Oser für die Koordination, aber auch an Seufert, der als Dolmetscher fungierte. Als Dankeschön gab es für Monika Oser ein Bild, für Martin Seiwert der den Chor dirigierte, eine Flasche Sekt. Der Wunsch der französischen Gäste: "Wir würden uns freuen, wenn solch ein Konzert im kommenden Jahr in Montcornet stattfinden könnte. Mit stehenden Ovationen verabschiedeten die Zuhörer die Chöre, die allen einen besonderen Abend der deutsch-französischen Freundschaft beschert hatten.  Text: Hanns Friedrich

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