"Wir wollten heute einmal üben wie das ist, wenn am Tag der Erstkommunion Jesus in der Gestalt der Hostie zu euch kommt," sagte der Kaplan. Er sprach von einem würdigen Empfang, zeigte, wie man es nicht machen sollte und auch wie die linke Hand zu einem Teller geformt wird, auf die der Priester dann die Hostie legt. Darunter sollte die rechte Hand liegen. Wenn der Priester die Worte "Der Leib Christi" gesprochen hat lautet die Antwort: "Amen". Erst dann kann man zur Seite treten, sich kurz verneigen und zurück zur Bank gehen. Neben der Hand- gibt es auch die Mundkommunion. "Normalerweise streckt man ja einem Priester nicht die Zunge heraus, aber bei der Mundkommunion, darf das sein, denn die Hostie wird ja auf die Zunge gelegt."
Ja und dann gab es schon die ersten Schwierigkeiten, als es darum ging, die Hostie kniend zu empfangen. Wie geht den so eine Kniebeuge überhaupt, ohne dass man zur Seite oder nach vorne kippt? "Das müssen wir doch noch üben," meinte Pastoralassistent Johannes Krebs: Also: Das rechte Knie berührt den Boden, das andere ist leicht gebeugt. Gibt es einen Unterschied bei Links- und Rechtshändern? wollte ein Mädchen wissen. "Das hat überhaupt nichts zu sagen, immer berührt das rechte Knie den Boden," erklärte der Pastoralassistent. Was man keinesfalls darf? Mit der Hand in der Hosentasche nach vorne gehen und eine Hand zum Empfang dem Priester hinhalten. Kaplan Sebastian Krems nahm dann die Hostie und steckte sie in die Hosentasche. "Das geht ganz und gar nicht. Wenn Du deiner Oma die Kommunion mitbringen möchtest, wäre das nur in einem geeignetem Etui möglich und das geschieht meist durch Kommunionhelfer," erläuterte Kaplan Krems den Kindern.
Wie geht man zum Kommunionempfang? Die Kinder wussten, dass man sich in Zweierreihen aufstellt. Der Kaplan sagte in diesen Zusammenhang, dass es nicht passend ist, wenn man in der Reihe steht, in der der Kommunionhelfer austeilt, dann plötzlich auf die andere Seite wechselt, weil dort der Pfarrer ist. Anders ist es, wenn auf der einen Seite noch viele Leute stehen, auf der anderen aber niemand mehr. "Dann sollte man sogar wechseln." Was macht man nach dem Empfang der Kommunion? "Sicher nicht, sich über das Fußballspiel am Tag zuvor unterhalten oder über etwas diskutieren, sondern zur Ruhe kommen, ein Gebet sprechen oder auch nur still sein, denn Jesus ist jetzt bei dir." Der Pastoralreferent hatte für die Kinder auch einige Texte ausgesucht, die sie beten könnten. Wenn euch eines gefällt, lernt es auswendig und sprecht es nach dem Empfang der Kommunion."
Auch das Verhalten bei einer Messfeier wurde durchgesprochen. Hier ging es Kaplan Sebastian Krems um die Antworten. Was sagte ihr nach dem Evangelium? Richtig: Lob, sei dir Christus und welches Kreuzzeichen macht man beim Evangelium? Teils Ratlosigkeit bei den Kindern. "Wir machen jeweils ein kleines Kreuz mit dem Daumen auf Stirn, den Mund und das Herz," erläuterte Pastoralassistent Johannes Krebs. Gut zu wissen, sei auch, dass, steht der Priester auf, man sich stellt, sitzt er, kann man sich auch setzen. "Ja, wie ist das bei der Wandlung?" Kaplan Krems schaut in die Runde, als alle Kinder in den Bänken stehen. "Wir knien uns natürlich!" Eine weitere Hausaufgabe gab es für die Worte beim Agnus Dei: Da heißt es nämlich zweimal Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erbarme dich unser und einmal "gibt uns deinen Frieden. Das müsst ihr noch lernen!"
Interessant übrigens, als der Kaplan zum Schluss die Frage stellte, wie denn die erste Beichte war? Die Antworten der Kinder: Schön... wunderschön... hat mir gefallen... Kaplan Sebastian Krems meinte im Anschluss, dass zwei Drittel der Kinder in den Beichtstuhl gingen, ein Drittel zum Beichtgespräch in die Sakristei. Eine Bitte hatte der Kaplan zum Abschluss als er den Kindern sagte: "Ihr könnt übrigens öfter beichten... und ihr könnt auch öfter zur Kommunion gehen und in die Kirche kommen." Johannes Krebs zeigte abschließend den Tabernakel, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. "Wenn ihr in eine Kirche kommt oder diese verlasst, solltet ihr nicht nur Weihwasser nehmen und das Kreuzzeichen machen, sondern auch eine Kniebeuge in Richtung Tabernakel. "So und das üben wir jetzt gleich einmal beim Hinausgehen!"
Autor: Hanns Friedrich