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„Pastoralreferent ist ein Beruf, der nicht bei allen Verständnis und Begeisterung auslöst, besonders bei denen, die nicht die typischen Kirchgänger sind.“  Das sagt der neue Pastoralassistent im Pastoralen Raum Bad Neustadt, Kevin Krämer, (26). Sebastian Krines (38) war Gemeindereferent im Pastoralen Raum Bad Königshofen und wurde am vergangenen Samstag zum Diakon geweiht.

Wenn er an seine Entscheidung zurück denkt, einen kirchlichen Beruf zu ergreifen, erinnert er Freunde, Bekannte und Familie. „Da  gab es Freude und Zustimmung aber auch  Verständnislosigkeit.“ Einige seien besorgt gewesen, dass er sich im „System Kirche aufarbeitet“ und letztlich Schaden davon trägt. „Aber niemand hat uns Steine in den Weg gelegt.“ Wie Kevin Krämer liegen auch Sebastian Krines und seiner Frau Maria, die als Gemeindereferentin in Maria Bildhausen arbeitet, die Menschen am Herzen. Wichtig sei die Seelsorge, die den Menschen ernst nimmt und die erkennt, was Menschen wirklich brauchen und wollen, sagte Bischof Franz Jung bei der Diakonweihe im Dom zu Würzburg. Das sieht auch Sebastian Krines so. „Kirche findet vor Ort statt, wo Menschen sich auf Augenhöhe begegnen und man Gott in den Blick nimmt. Dabei spiele der Glaube immer noch eine große Rolle: „Nahezu Jeder glaubt noch an „Irgendetwas“ Die meisten suchen allerdings nicht mehr in der Kirche.

Seine Aufgabe als Diakon sieht er darin, den Menschen zu zeigen, dass Christsein keine strenge „Zwangsjacke voller Regeln“ und angeblich „langweiliger Gottesdienste“ ist, sondern der immer neue Versuch, mit Gott in Kontakt zu treten. Bereits in jungen Jahren war Kevin Krämer, der aus Kist bei Würzburg stammt, christlich geprägt. So war er nach der Erstkommunion Ministrant, später Oberministranten, dann ehrenamtlich als Mesner und Kommunionhelfer. Zusätzlich übernahm er mit zwei weiteren Ehrenamtlichen die sonntägliche Andacht in seiner Heimatpfarrei und war als Pastoraler Mitarbeiter in Baunach in der Kommunion- und Firmvorbereitung mit eingebunden. „Schon damals hat mich der Beruf in der Kirche begeistert.“ Auf die negativen Schlagzeilen angesprochen, die aktuell die Kirche belasten, meinte der 26-Jährige, dass es wichtig sei, dass es Menschen gibt, die die Kirche in ein positives Licht rücken. Dabei sollte die eigene Erfahrung an Andere weiter gegeben werden.

Umfangreich sei die Ausbildung, die letztendlich im Pastoralreferenten endet. Er selbst kann bereits Wortgottesfeiern gestalten und im späteren Verlauf auch Beerdigungen. Ein besonderes Anliegen ist ihm der Bereich Liturgie, aber auch Einblicke in die Arbeit von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung. Außerdem soll er in der Kommunion- und Firmkatechese eingebunden sein. Wie Sebastian Krines könnte auch Kevin Krämer ständiger Diakon werden. „Schmunzelnd fügt er an: „Man müsste natürlich vorher heiraten, so wie Sebastian Krines, sonst hätte man  das zölibatäre Leben gewählt.“ Die Zukunft der Kirche hänge in den jeweiligen Gemeinden vor allem an einem guten pastoralem Team, das die Menschen mitnimmt und begeistert. „Wenn Jugend-, Familien- oder Seniorenarbeit und einiges mehr stattfindet, hat Kirche Zukunft.“  Er selbst ist für drei Jahre als Pastoralassistent im Pastoralen Raum Bad Neustadt. Wie es dann weiter geht, bleibt zurzeit noch offen.

Wie Kevin Krämer waren auch Maria und Sebastian Krines von Jugend an in der Pfarrei aktiv. Hier haben beide erlebt, dass der Glaube an Gott und das christliche Miteinander sehr wertvoll sind. „Diese Erfahrung wollen wir an Andere weitergeben.“ Sowohl Maria als auch Sebastian Krines stehen zur heutigen Jugend. Wenn auch viele oft der Kirche eher gleichgültig gegenüber stehen, gebe es  eine grundsätzliche Neugier. Diese gelte es zu wecken und sie mit dem Glauben in ihrem Leben vertraut zu machen. Zur Frage, wie beide ihre kirchliche Berufung in der Ehe leben, meinen Maria und Sebastian Krines: „Wir nehmen uns immer wieder ganz bewusst, im Alltag, Zeit für einander. Essen, sofern möglich gemeinsam - verbringen freie Abende zusammen und machen auch mal „Dates“ aus. Damit „fahren“ wir sehr gut.“

Autor.: Hanns Friedrich

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