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Tiersegnungsgottesdienst – Was würde wohl Gott zum Umgang so mancher Menschen mit Tieren sagen? Diese Frage stellte Kaplan Stefan Beetz beim Tiersegnungsgottesdienst am Sonntag in Ottelmannshausen für die Pfarreiengemeinschaft Breitensee, Herbstadt und Ottelmannshausen. Er erinnerte an Hühner die in engen Käfigen gehalten werden, an Schweine in engen Verliesen oder auch an Hunde, die zur Urlaubszeit an den Straßen ausgesetzt werden. "Das ist nicht zu verstehen!" sagte der Priester. Im Gottesdienst stellte er deshalb die Tiere, vor allem die, die mit im Gottesdienst waren, unter den Segen und Schutz Gottes.

Neugierig schaut das Lama dem Geschehen aus einiger Entfernung zu, Hunde haben es sich im Schatten der Bänke bequem gemacht, schlafen oder lassen sich von Kindern streicheln. Vor dem Altar in Käfigen sind Hamster und Hasen, die neugierig auf die Menschen schauen, die im Halbkreis um den Altar versammelt sind. An den Heiligen Franziskus erinnert Kaplan Stefan Beetz beim Gottesdienst, daran, daß er mit den Tieren sprach, ihnen sogar predigte und damit das Schweigen zwischen Tier und Mensch gebrochen hat. Die Idee zu diesem Tiersegnungsgottesdienst kam dem Kaplan, als im April Papst Franziskus in Rom gewählt wurde. Mit seinem Namen bekannte er sich zur Armut aber auch zu Franziskus, der sich besonders auch der Tiere angenommen hatte. Die Legende erzählt, daß Franziskus sogar den Vögeln gepredigt hat.

Tiere sind Geschöpfe Gottes und das müsse man gerade in der heutigen Zeit immer wieder deutlich machen, sagte der Kaplan. Er bezog sich auf die Qualen von Schweinen oder Hühner, die oft nicht artgerecht gehalten werden. Gerade jetzt, wenn die Urlaubszeit angeht, bedeute diese für einige Hunde und Katzen, daß sie von ihren Besitzern ausgesetzt werden. Irgendwo an einer belebten Straße werden sie angebunden, ihre Besitzer fahren fort und lassen die Kreatur allein. Das sei nicht zu verstehen. Wenn man sich ein Tier zulegt, dann schenke man ihm seine Liebe und Fürsorge, sagte der Geistliche. Tiere sind, wie die Menschen, Geschöpfe Gottes. "Wir Menschen gehen leider nicht immer sehr gut mit den Tieren um." Auf den Heiligen Franziskus verwies der Kaplan und sagte, daß Franziskus das Schweigen zwischen Tier und Mensch gebrochen hat. Stefan Beetz: Gott hat schließlich Mensch und Tiere geschaffen "und wir sind für sie verantwortlich!

 "Welche Meinung mag wohl der Schöpfer von uns haben, wenn er sieht, wie wir hier auf der Erde mit seinen Geschöpfen umgehen?"  Das gelte nicht nur für die Tiere sondern auch für die Natur und die Umwelt, die der Mensch oftmals ausbeutet. "Alles sind Geschöpfe Gottes, jedes in seiner Art. Der Geistliche verwies in seiner aufrüttelnden  Predigt auf Tiere, die der Mensch zum Segen für sich und andere einsetzt. Als Beispiel nannte er zum Beispiel Rettungshunde, aber auch "Schmusekätzchen" für Kinder und Haustiere allgemein vom Hamster über die Maus bis hin zu den Hasen und Katzen. Auch für Alleinstehende seien Tiere oft ein wichtiger Teil ihres Lebens. "Der Mensch hat die Liebe von Gott erhalten, die er weitergeben soll."

Noch einmal nannte der Kaplan den Heiligen Franziskus und dessen Sonnengesang. Franziskus lobt hier durch die Sonne, den Mond, die Sterne, Mutter Natur, das Wasser oder auch die Vögel den Namen Gottes. "Ja selbst den Bruder Tod schließt er nicht aus!" Tiere bekommen von den Menschen einen Namen und das sei eine Wertschätzung. Die Bibel zitierte der Geistliche in der es heißt: Gott dich bei deinem Namen gerufen". Gerade auch bei den Tieren und in der Natur müsse der Mensch dem Auftrag Gottes gerecht werden. Den Tieren müsse man sagen: Gut, daß Du da bist, gut, dass es dich gibt!"  Text: Hanns Friedrich

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