In seiner Predigt ging er unter anderem auf "geöffnete Grenzen" ein und meinte, dass es 1989 noch Utopie war, dass beide deutsche Staaten wieder ein Staat werden.
enschen haben hoffentlich Wünsche, Hoffnungen und Wünsche, denn die Wirklichkeit sei manchesmal traurig, trostlos und oftmals auch brutal. Das sagte Pfarrer Stephan Frank in der Christmette an Heiligabend in der Stadtpfarrkirche. Das führe oftmals dazu, dass Menschen sich in eine Wunschvorstellung hinein flüchten und hoffen, dass das Gute und auch die Hoffnung Platz im Leben haben. Auf das Weihnachtsevangelium und die Herbergsuche ging der Geistliche ein, wo es heißt „Es war kein Platz in der Herberge.“ Und doch sei gerade dort, wo kein Platz war, Gott zur Welt gekommen. „Gott lässt sich offenbar aussperren, er drängt sich nicht auf, er akzeptiert die Zurückweisung und Gott wendet keine Gewalt an.“ Genau, dort wo er nicht erwartet wird, kommt er zur Welt.
„Das ist die Utopie unseres Glaubens, denn was soll das hilflose Kind gegen die Gewalt der römischen Besatzungsmacht ausrichten.?“ Das römische Reich sei längst untergegangen, die Wirkungsgeschichte dieses Kindes von Bethlehem jedoch seit mehr als 2.000 Jahren ungebrochen und seine Botschaft ist lebendig bis heute und es habe die Menschheitsgeschichte geprägt.“ Pfarrer Stephan Frank nannte die Utopie von Weihnachten die stärkste, geistige Wirklichkeit, die die Weltgeschichte kenne. Sie sei so lebendig, dass man weltweit die Jahre seit Christi Geburt zählt. Genau so könne man die Welt verstehen und auch kreativ werden, Hoffnung haben, Gläubig sein und Dinge sehen und diese ganz im Sinne Jesu anzugehen. Dies gelte für ruhige und stürmische Zeiten.
Gott habe oftmals wenig Platz in der heutigen Welt und werde hinaus gedrängt. Die Weihnachtsgeschichte verdeutliche, dass der Mensch einen Lebenssinn brauche. Die Adventszeit sei dazu da gewesen, sich auf die Geburt Christi vorzubereiten. Rückblickend auf das Jahr 2014 erinnerte der Geistliche an seinen Einsatz in Mali. Beeindruckend sei dies gewesen, weil auch viele Engländer in dieser europäischen Trainingsmission dabei waren. Die Engländer erinnerten daran, dass vor genau 100 Jahren der erste Weltkrieg begonnen hatte. Damals feierten Kriegsgegner, Deutsche und Briten, den Weihnachtsfrieden. Damals habe sich die Idee des Weihnachtswunders für wenige Stunden durchgesetzt.
Auch 1989 sei solch ein besonderes Jahr gewesen, als sich die Grenzen öffneten. „Es war damals auch eine Utopie, dass die getrennten deutschen Staaten wieder zusammenfinden, das Grenzen verschwinden.“ Auch heute noch gebe es viele Bereiche unter den Menschen, wo kein Platz für Barmherzigkeit und ein gutes Miteinander ist. „Wir sind deshalb eingeladen Utopisten, Träumer, Menschen voller Hoffnung und Sehnsucht zu werden.“ Nichts sei realistischer auf der Welt als die Utopie des Glaubens, denn alle Wirklichkeit vergehe, Gott bleibt und ist ewig
Dieser Glaube gebe Kraft, die Welt zu verändern, weil sie in der Ewigkeit Gottes gründet.“ Pfarrer Stephan Frank wünschte deshalb ein lichtvolles Weihnachtsfest, damit die Welt ganz im Sinne Jesu betrachtet wird, ganz im Gespräch miteinander, friedfertig. „Dazu lädt Jesus Christus ein.“
Autor: Hanns Friedrich