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Der etwas andere Bußgottesdienst speziell für die Kommunionkinder – Einen ungewöhnlichen Bußgottesdienst erlebten die Kommunionkinder. Ein Gottesdienst, bei dem ein Tontopf zu Bruch ging - und das mit Absicht. Was es mit den Scherben auf sich hatte, das erklärte Kaplan Stefan Beetz den Kindern

Bad Königshofen. Ein Blumentopf stand im Mittelpunkt einer Bußandacht, speziell für Kommunionkinder in Bad Königshofen. Kaplan Stefan Beetz hatte die Mädchen und Jungs um den Altar in der Stadtpfarrkirche versammelt und erläuterte das Bekenntnis der eigenen Schuld und die Bitte um Vergebung. "Die Kinder und die Eltern erkennen, daß wir Menschen sündigen und dabei etwas kaputt geht in unserer Beziehung zu den Mitmenschen, zu Freunden zu Gott."  Unvermittelt nahm der Kaplan dann den Blumentopf, der vor ihm am Altar stand und warf ihn zu Boden.

 Das Gefäß zersprang in Hunderte von großen und kleinen Scherben. Eine Geschichte erzählt der Priester dazu: Von einem kleinen Mädchen, das mit einem Besen tanzt und dabei Gegenstände in der Wohnung umwirft. Darunter auch eine Blumenvase. Allerdings steht sie nicht dazu und läuft davon. Erst dann beginnt sie zu überlegen, was sie machen könnte. Solch eine Scherbenhaufen ist vergleichbar nach einem Streit, sagt Beetz und stellte die Frage, ob man wohl den Topf wieder zusammen setzen könne.

 Einige Kinder versuchen es. Jedoch vergebens. Nachdem es nicht auffallen soll, daß der Topf kaputt ist, wird einfach ein Teppich darüber gelegt. "Kann man einen Streit, kann man Böses, einfach "unter den Teppich kehren?" fragt der Kaplan die Kinder. Die Antworten kommen schnell: "Nein, das geht nicht, denn eines Tages kommt alles heraus!" Wichtig sei es, die Scherben nicht einfach zu entsorgen, sonder einzusehen, "daß ich etwas falsch gemacht habe."

 Wichtig ist es dann auch sich zu entschuldigen und um Vergebung zu bitten. Dann erst können die Scherben weggeworfen werden. Das will auch Gott. Durch falsches Handeln aber könne die Freundschaft mit Gott einen Knacks bekommen. Er allerdings vergibt den Menschen. Daran, so der Kaplan, werde immer zu Beginn eines Gottesdienstes erinnert, aber auch in der Beichte und in einer Bußandacht. "Wer betet und "seine Scherben zu Gott bringt, darf darauf vertrauen, daß Gott ihn verzeiht." Darauf, so der Kaplan abschließend, verweise auch das Vater unser, "bei dem wir um Vergebung bitten."    Text/Foto: Hanns Friedrich

 

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