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Beim Faschingsabend von Kolping und Frauenbund folgte ein Höhepunkt dem anderen – War es die Tanzgarde? waren es die Kinder an der Tankstelle? der Sketch um die "Mutter Kirche" oder gar das Männerballett am Ende der Prunksitzung von Kolping und Frauenbund? Es ist schwer zu sagen. Einig war man sich aber allemal: Es war eine Super-Faschingsveranstaltung bei der von der anstehenden Kommunalwahl bis hin zu den derzeitigen Problemen der katholischen Kirche alles enthalten war. Da sah man Kaplan Stefan Beetz als Himmelsbote, der sich mit dem Teufel (Maria Hälker) um die Guten und Bösen stritt oder Pfarrer Karl Feser als Arzt, der der "Mutter Kirche"(Pastoralreferentin Regina Werner) so manche Geschwüre heraus operierte.

Sogar eine Ehrung gab es und zwar für Dietmar Würz, der den goldenen "Pflasterstee" für sein Engagement als jahrelanger Präsident bei Faschingssitzungen  erhielt und Kaplan Stefan Beetz. Er bekam einen kleinen Pflasterstee. "Den großen mußt Du dir erst noch verdienen", sagte Bernhard Weigand.  Dem Einzug des Siebener Rates mit Sitzungspräsident Josef Weber folgte denn auch gleich ein Gardetanz des TSV Bad Königshofen, der eine Zugabe direkt herausforderte. Die Mädels wirbelten über die Bühne und zeigten, was sie in den vergangenen Wochen eingeübt hatten. Der Beifall aus dem Publikum lohnte es ihnen. In der Bütt brillierte danach Stefan Weigand bevor Luisa Zeitz und Selina Kempf sich in einem Bahnabteil trafen. Eine Faschingsgeschichte, die eine einfache Frau zeigte, die der "vornehmen Dame" um nichts nachstehen wollte. Anstelle von Gesichtscreme nahm sie die vorhandene Margarine und die Augenbrauen wurden mit Schuhcreme angemalt. Die Lacher auf ihrer Seite hatte die "Bauersfrau" dann, als sie anstelle eines Schals sich Toilettenpapier um den Hals legte,

Sie gehören schon zum Königshöfer Fasching, Gustav Hahn und Simon Weber, die sich aufregen, wenn Männer in Frauenkleidung zu sehen sind. Sie selbst treten nämlich so auf. Interessantes aus Bad Königshofen, so von der Kommunalwahl gaben sie zum Besten und machten sich den Kopf darüber, dass man diesmal 200 Stadträte zur Auswahl hat. In "Schachteln verpackt" präsentierten sich die Mitglieder des Frauenbundes Bad Königshofen als Schachtelsängerinnen und hatten dabei natürlich einiges zu sagen, beziehungsweise zu singen. Ein Hingucker war dann aber der Schautanz der Jugendlichen aus Althausen. Dass behinderte Mitmenschen voll und ganz integriert sind, zeigten die Mädels, denn sie hatten Marina und Paula Kuhn  mit dabei, die im Rollstuhl sitzen müssen. Eine Tanzeinlage, die gerade deshalb etwas Besonderes war und viel Beifall und "eine Rakete" regelrecht herausforderte.

Um die katholische Kirche und ihre Probleme ging es dann Pfarrer Karl Feser, Kaplan Stefan Beetz und Pastoralreferentin Regina Werner. Alt und gebrechlich zeigte sich "Mutter Kirche mit ihren 2.000 Jahren". Kaum konnte Regina Werner (Mutter Kirche) noch gehen und so brach sie denn auch plötzlich zusammen. Als zuständiger Arzt entschied sich Pfarrer Karl Feser zur Operation und entfernte einige Geschwüre, die derzeit die Kirche belasten. "Bischöfe, die viel Geld verbauen, heimliche Pfarrerskinder und vieles mehr." Danach fühlte sich Mutter Kirche wieder sichtlich wohl, mußte sich bei einer Wallfahrt, dann aber auch verschieden Fürbitten anhören: Vor Kirchgängern, die nicht mitsingen, vor Gottesdienstbesuchern, die nicht ihr eigenes Gesangbuch mitbringen oder vor Kirchenbesuchern, die einschlafen... "verschone uns" hieß es da.  Ein Sketch, der überaus gut ankam und entsprechend Beifall erhielt.

Dass in einer Sauna viel erzählt wird und auch die Politik mit einfließt, ist nichts Neues. Bernhard Weigand, Michael Heusinger, Thomas Fischer und Stefan Weigand zeigten dies in ihrem Sketch. Sie kamen unter anderem auf die Idee am Sambachshof einen Swingerclub einzurichten. Auch Petra Kempf gehört mittlerweile zum Fasching bei Kolping und Frauenbund und nahm, wie gewohnt, einiges auf die Schippe. Mit einem Zungenbrecher und Clemens Behr an der Gitarre begeisterten die Saunabesucher zum Schluss. Benzin wollten Emilia Zeitz, Silas und Selina Kempf an einer Tankstelle. Immer wieder kamen sie, weil es nicht reichte. Auf die Frage des Tankwartes, warum sie denn so viel Benzin brauchen erhielt er die Antwort: Unsere Schule brennt!"  Ein Hingucker war der Schautanz aus Trappstadt, der die Gäste im großen Kursaal auf einen Bauernhof entführte bevor Kaplan Stefan Beetz als himmlischer Bote und Maria Hälker als Teufel um die "Seelen" kämpften. Ein Blickfang war dabei vor allem der Kaplan im weißen Tüllröckchen mit einer goldenen Palme aber auch Mariä Hälker in ihrem schwarzen Teufelskostüm.

Unter dem Tanzmariechen "Adam" konnte sich manch einer nichts vorstellen. Ganz anders als sich das Tanzmariechen als Bernhard Weigand, Vorsitzender der Kolpingsfamilie, outete. Er zeigte dem Publikum die Licht- und Schattenseiten eines Tanzmariechens auf und forderte damit das Publikum immer wieder zu Beifall heraus. Das galt dann aber auch für das Männerballett, das in einem Waschraum so einiges zum Besten gab. Dazu gehörten die mit Leuchtfarbe bemalten Oberkörper ebenso wie das gegenseitige Haarewaschen und vieles, vieles mehr. Letztendlich war es wieder ein Samstagabend und ein Sonntagnachmittag, der sich als recht kurzweilig herausstellte und so war es kein Wunder, dass bei der Abschlusspolonaise viele mit dabei waren, als es quer durch den Saal ging. Erstmals hatten Kolping und Frauenbund am Sonntag eine Nachmittagveranstaltung angeboten, die sehr gut besucht war. Als Präsident war Josef Weber wieder ganz in seinem Element und riss beim Schunkeln und singen auch seinen Elferrat mit. Insgesamt eine Veranstaltung, die wie Josef Weber richtig sagte, wieder einmal zeigte, daß der Fasching im Grabfeld noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Schön war es außerdem, dass die Prominentenband schon vor Beginn mit Liedern in den Abend einstimmte. Text: Hanns Friedrich

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