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Eine Besonderheit war am Mittwoch ganz sicher der Firmgottesdienst mit den Geistlichen Karl Feser (Bad Königshofen) und Florian Herzog (Unteressfeld). Beide spendeten im Auftrag des Bischofs auch die Firmung.

 

Pfarradministrator Florian Herzog hatte schon einmal Erwachsene gefirmt, für Pfarrer Karl Feser war es das erste Mal, dass er dieses Sakrament spendete. Kein Wunder, dass beide kurz vor dem Gottesdienst sagten, dass sie doch etwas aufgeregt sind. „Aber das hat sich mittlerweile gelegt“, fügt Pfarrer Karl Feser an. Sein Amtsbruder Florian Herzog spricht von einer Ehre, Jugendliche gerade in so schwieriger Zeit das Sakrament der Firmung zu spenden. „Es ist ja das Sakrament des Heiligen Geistes, der am meisten Kraft geben soll.“ In einem Pontifikalgottesdienst zuvor hatte er, wie auch Pfarrer Karl Feser, Weihbischof Ulrich Boom erlebt, der, wie der Pfarradministrator sagte, „ mit seiner gütigen Art die Jugendlichen in ihrem Selbstvertrauen und Gottvertrauen stärken wollte.“ Pfarrer Karl Feser erwähnt seine langjährige priesterliche Tätigkeit, bei der er viele Firmungen durch einen Bischof erlebte, so dass ihm der Ablauf geläufig war. Da es seitens der Diözese keine Anweisungen und Unterstützung gab, hatte er sich die Texte für die Liturgie aus dem Internet heruntergeladen. Dann fügt er an: „Es freut mich natürlich, dass ich bevor ich hier weg gehe noch einmal diese Chance bekommen habe selbst das Sakrament der Firmung zu spenden zu dürfen.“ Beide Priester zeigen sich erfreut, dass sich nach der Messe Jugendliche persönlich für die Gottesdienstgestaltung und die Firmvorbereitungen bedankten.

Die Firmung erfolgte coronagerecht mit Abstand und Maske. Das Kreuz mit Chrisam wurde mit einem langen Wattestäbchen auf die Stirne des Firmlings gezeichnet. Pfarrer Karl Feser hatte eingangs die Grüße von Bischof Franz Jung und Weihbischof Ulrich Boom überbracht und sagte, dass der Gottesdienst erstmals die Möglichkeit gab, sich persönlich zu treffen, da Firmvorbereitungen aufgrund von Corona nur per Homeoffice stattfanden. Zum Thema der Firmung „Ist da wer?““ sagte er, dass Glaubende diese Frage mit Ja beantworten, im Blick auf Gott an den man sich wenden kann. Was der Bischof normalerweise den Firmlingen bei der Firmung sagt, während er ein Kreuzzeichen mit Chrisam auf die Stirne zeichnet: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, das sagten die beiden Geistlichen zu Beginn der Firmung gemeinsam. Die Firmung selbst fand unter den Hygienevorschriften mit einem in Chrisam getauchten Wattestäbchen statt, mit dem die Pfarrer dem Firmling ein Kreuz auf die Stirne zeichneten. Hauptzelebrant war Pfarrer Karl Feser, Fürbitten und Lesung übernahm Gemeindereferent Sebastian Krines, die Predigt hielt Pfarradministrator Florian Herzog. Dabei ging er auf das Aussehen des einzelnen Menschen ein und sagte, dass viele damit nicht einverstanden sind. Über jedem Leben stehe aber der Satz: Gott sah es und freute sich, denn es war gut. „Du bist Gottes Ebenbild! Daran gibt es nichts zu rütteln, auch wenn es noch so schwer fällt, das zu akzeptieren.“

Angesprochen hat er das sogenannte Body Shaming. Dabei mache man sich über das Aussehen anderer lustig. „ Das ist gemein und tut weh, aber irgendwo ist da doch wer, der oder die dich gut findet, egal wie du aussiehst.“ Damit kam der Prediger auf das Thema der Firmung „Ist da wer?“ Gott könne man sich anvertrauen und ihm alles erzählen, so im Gebet, in dem man dem Herrn das sagt, was einem wichtig ist. „Gott wird es verstehen.“ Niemand dürfe sich einreden lassen, er sei schlecht. Das Gegenteil sei der Fall. Das drücke die Firmung aus. Wissen sollte man dazu, dass früher nur Könige gesalbt wurden. Bei der Firmung komme es nicht darauf an, dass jemand berühmt ist. „Der Heilige Geist sucht sich nicht nur die Prominenten aus, sondern ist für alle da. Auch Jesus habe seine Jünger nicht nach ihrem Stand in der Gesellschaft ausgewählt, sondern Menschen, die es wert waren. Er sandte ihnen den Heiligen Geist und traute ihnen damit sehr viel zu. Das Sakrament der Firmung mache jedem deutlich: Gott weiß, dass Ihr etwas wert seid und daran gibt es nichts zu rütteln „Dein Alter definiert nicht deine menschliche Reife, deine Schulnoten nicht deine Intelligenz, deine Schönheit nicht deinen Charakter und  Gerüchte schon gar nicht, wer du bist.“

Autor: Hanns Friedrich

Text: Predigt Pfarradministrator Florian Herzog

Liebe Firmlinge,

Keiner von uns hat sich selber gemacht. Hätte ich die Chance gehabt, ganz ehrlich, meine Füße wären nicht so platt und meine Augen nicht so schlecht. Aber das ist in meinem Bauplan nun mal so vorgesehen gewesen. Auch hat sich kein Mensch ausgesucht, in welche Familie er hineingeboren wurde. Und keiner konnte sich den Zeitpunkt und den Ort aussuchen. So etwas kann niemand machen. Das ist das Leben, das uns gegeben wurde. Gott hat dich nach seinem Ebenbild geschaffen, heißt es in der Schöpfungssgeschichte. Über jedem Leben steht auch der Satz aus der Schöpfungsgeschichte „Gott sah es und freute sich, denn es war gut.“ (Gen 1,25)

Du bist also Gottes Ebenbild! Daran gibt es nichts zu rütteln, auch wenn es noch so schwer fällt, das zu akzeptieren.

Wenn ich also Gottes Ebenbild bin, auf meine ganz einmalige Weise, dann habe ich das zu akzeptieren. Gottes Liebe zu mir ändert sich nicht, wenn ich dem zustimme oder es ablehne, wie er mich geschaffen hat. Gottes Liebe ist da.

Wie Gottes Ebenbild fühle ich mich freilich nicht immer, schon gar nicht am frühen Morgen. Und trotzdem muss ich einsehen: Ich verliere nicht an Wert, ich werde ja nicht von Gott abgeschrieben. Wir dürfen also früh in den Spiegel schauen, ungeduscht mit dunklen Rändern unter den Augen sagen: „Mein Gott im Himmel, was für ein tolles Ebenbild von dir!“ Auch wenn ich mich selber nicht toll finde und andere mich auch nicht toll finden, Gott findet das schon.

Deswegen kann das sog. BODY SHAMING über Euch keine Macht gewinnen. Ich habe gehört, das heißt so, wenn man sich über das Aussehen anderer lustig macht. Das ist gemein und tut weh, aber irgendwo ist da doch wer, der oder die dich gut findet, egal wie du aussiehst.

Ja, ist da wer? Jemand, dem ich vertrauen kann, dem ich alles erzählen kann, ohne dass sie oder er es weiter erzählt? Was man Euch anvertraut, das erzählt nihct weiter. Dadurch können wunderbare Freundschaften entstehen, die ein Leben lang halten.

Selbst wenn man schon jemanden hat, der man vertrauen kann, viele vertrauen sich auch Gott an im Gebet. Und zwar kein Gebet, das im Gesangbuch steht, sondern eines, das ich dem Herrn egal wann und wo sagen kann, so wie es mir gerade in den Sinn kommt. Gott wird es schon verstehen.

Lasst Euch also nicht einreden, Ihr seid schlecht. Seid Ihr nicht. Ganz im Gegenteil, Ihr werdet gleich gefirmt!

Ihr werdet gesalbt mit dem Chrisamöl. Auf Eure Stirn wird ein Kreuz gezeichnet mit dem Öl. Früher vor Christi Geburt, wurden nur Könige gesalbt. Salböl war etwas für die High Society. Ihr alle bekommt aber dieses Salböl. Da wird nicht gefragt, ob Ihr berühmt seid. Der Heilige Geist sucht sich ja nicht nur die Prominenten aus, sondern ist für alle da.

Auf seiner Suche nach Jüngern konnte Jesus die Frage „Ist da wer?“ anscheinend leicht beantworten.

Jesus suchte sich seine Jünger ja nicht nach deren Stand in der Gesellschaft aus. Jesus spürte wohl schlichtweg, dass die Jünger es wert waren.  Später als er nach seinem Tod auferstanden war, ließ er die Jünger schließlich alleine weitergehen, schickte aber den Heiligen Geist zur Stärkung. Er traute den Jüngern viel zu. Sie hatten den Heiligen Geist empfangen und dann eben auch gewusst, dass sie mehr können, als sie sich vielleicht selber zugetraut hatten. Sie redeten über Gott so, dass alle sie verstanden, so wie es in gerade in den Sinn kam.

Ihr empfangt im Sakrament der Firmung nun auch den Heiligen Geist, weil Gott weiß, dass Ihr es wert sind. Und wenn Gott weiß, dass Ihr etwas wert seid, dann gibt es daran nichst zu rütteln, liebe Firmlinge.

Du bist viel wert,

denn Dein Alter definiert nicht deine menschliche Reife.

Deine Schulnoten nicht deine Intelligenz.

Deine Schönheit nicht deinen Charakter.

Und Gerüchte schon gar nicht, wer du bist.

AMEN.

 

 

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