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Am Dreikönigstag zogen sie wieder durch die Städte und Dörfer - die Sternsinger. Sie sammelten unter dem Motto "Segen bringen, Segen sein". Sie segneten die Häuser, sagten ihre Verse auf und schrieben den Weihnachtssegen an die Haustüren. Früh aufstehen hieß es in diesem Jahr für die Sternsinger aus Bad Königshofen und Ipthausen, denn bereits um 8.30 Uhr fand die Aussendungsfeier in der Stadtpfarrkirche statt. Bereits kurz nach 6 Uhr gingen im Pfarrgemeindehaus und Jugendheim deshalb die Lichter an und nach und nach kamen die Kinder und Jugendlichen, um sich hier anzukleiden.

Daß Kaspar, Melchior und Balthasar auch verschiedene Hautfarben hatten, bedeutet bei den Darstellern, daß die Gesichter natürlich geschminkt werden müssen. In den entsprechenden Unterlagen ist nachzulesen, dass Caspar seit dem Mittelalter den "'Schwarzen Kontinent" vertritt. Die drei Weisen wurden auch in den Urtexten eher als Sterndeuter oder Mystiker dargestellt, eine der ältesten Darstellungen zeigt zwei der Weisen mit Phrygischen Mützen. Die Sternsinger heute kleiden sich noch in entsprechende Gewänder, wobei die Könige allerdings eine goldene Krone oder einen goldenen Reif tragen.

Wie gesagt, früh aufstehen hieß es und nach dem Ankleiden und Schminken, mit entsprechender Farbe galt es ganz korrekt den Turban zu binden. Etwas, das schon Geschicklichkeit erforderte. Dann kamen Weihrauchfass und das sogenannte "Schiffchen" dazu, in dem der Weihrauch aufbewahrt wird. Goldglänzend dann die "Kassenbehälter" und schließlich die Sterne. Aufpassen hieß es da, denn schnell war so ein Stern abgebrochen und mußte dann auf die Schnelle repariert werden. Gut eineinhalb Stunden später, kurz nach 8 Uhr waren die Sternsinger  "reisefertig". Noch brannten die Straßenlaternen und über den halbdunklen Kirchplatz sah man die Könige aber auch die Sternträger in ihren Ministrantengewändern huschen. Das traditionelle Foto diesmal in der Stadtpfarrkirche, dann der große Einzug mit Pfarrer Karl Feser. Der Chor After Eight hatte die Umrahmung des Familiengottesdienstes übernommen und natürlich die Lieder und Gesänge ganz auf das Motto der Sternsinger "Segen bringen -Segen sein" ausgerichtet. Die Leitung lag wieder bei Monika Hüllmantel. Im Rahmen des Gottesdienstes erfolgte zum Schluss die eigentliche Aussendung, bevor die "Könige" und Sternträger in die Häuser ausschwärmten.

In Wülfershausen fand die Sternsingeraktion bereits am Sonntagabend statt und so waren die Dreikönige hier in den Abendstunden unterwegs. 38 Kinder hatten sich dazu bereit gefunden. Pfarrer Dr. Jose Karickal sagte in seiner Predigt, dass nicht nur das Geldsammeln im Mittelpunkt stehen sollte, sondern vielmehr der Segen, den die Kinder in die Gemeinde tragen. So zogen auch hier die Sternsinger von Haus zu Haus und schrieben ihr 20+K+M+B 14 an die Haustüren. Kaplan Stefan Beetz erinnerte in der Kirche St. Martin in Merkershausen bei der Aussendung der Sternsinger an seine Jugendzeit zu Hause in Neundorf. Dort hatte der Vater selbst eine Krippe gebaut. Bei den Figuren fehlten allerdings die Dreikönige. "Als mein Bruder und ich Geld verdienten haben wir sie dann gekauft." Allerdings stehen in Neundorf bei der Familie Beetz die Dreikönige schon an Weihnachten in der Nähe der Krippe. Im Laufe der Tage werden sie dann traditionell immer ein Stück näher heran gerückt, bis sie an Heilig Dreikönig an der Krippe sind, sagte Kaplan Beetz.

In seiner Predigt verwies er darauf, daß die Sterndeuter aus einem fernen Land kamen, woher sei nicht bekannt. "Während die Menschen in Judäa ahnungslos waren, wußten die Sterndeuter von der Geburt des Judenkönigs." Das gehe aus den Aufzeichnungen des Evangelisten Matthäus hervor. Wichtig sei es auch heute auf die Botschaft des Herzens zu hören. Den Sternsingern sagte er, daß sie die Liebe Gottes in die Häuser bringen. Nach der Segnung von Weihrauch und Kreide wurden die Sternsinger ausgesandt. In Merkershausen sagten sie ihren althergebrachten Spruch: Wir Kinder wollen Freude bringen und von Jesus Christus singen. Wir tragen mit uns einen Stern und künden euch die Botschaft gern: Vom Heiland, der uns alle liebt, der gerne seinen Segen gibt. Gott segne euch im neuen Jahr - das wünschen Kaspar, Melchior und Balthasar.  Text: Hanns Friedrich

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