logo pg Grabfeldbrücke
In der Andacht an Lichtmess Evangelium nachgestellt – Eine besondere Überlegung stellte Kaplan Stefan Beetz an Maria Lichtmess bei einer Andacht des Frauenbundes in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen an: Wer segnet eigentlich den, der selbst segnet? Eigentlich sollte jeder Priester, bevor er den Blasiussegen erteilt, sich selbst segnen lassen. "Segnen kann jeder, aber ich selbst kann mich ja nicht selbst segnen." Der Geistliche ging auf das Evangelium ein, das davon berichtet, daß Jesus im Tempel von Jerusalem gesegnet wird. Simeon sei es gewesen, der, ohne es zu ahnen, Gott gesegnet hat. Dieses Evangeliums wurde bei der Andacht des katholischen Frauenbundes auch bildlich dargestellt und zwar wie Maria ihr Kind in den Tempel bringt und dort auf Hanna und Simeon trifft

Etwas, das das Evangelium besonders verdeutlichte, wie der Kaplan sagte. In seiner Predigt zum Blasiussegen  meinte er dann, daß viele Gläubige den Blasiussegen empfange und dafür sogar anstehen. "Die Kirche wird zum Wartesaal, aber es lohnt sich, denn ein Segen ist wichtig." Den Blasiussegen nannte Kaplan Stefan Beetz einen geistlichen Immunschutz. Vielen Katholiken sei der Segen kostbar so wie der Primizsegen, das Aschenkreuz oder auch der Kindersegen.

 Es seien Momente, die sich Menschen gönnen sollte, wenn der eine über den anderen den Segen spricht. Im Segen sage Gott den Menschen: "Dein Heil liegt mir am Herzen." Wahrscheinlich schütze der Blasiussegen nicht vor jedem Halsschmerz, aber der Zuspruch durch das spätweihnachtliche Licht zweier flackernder Kerzen tue gut. Der Priester nehme sich dabei Zeit für jeden einzelnen, womit der Segen ganz persönlich ist. Solch ein Segensmoment sei ein Treffen mit Gott, "der Zeit für mein Gesicht, für meine Bedürfnisse, für meine Sehnsucht nach Geborgenheit und Schutz hat." Darum sei der uralte Blasiussegen auch in der heutigen Zeit noch modern. Er verweise darauf, daß Gott ernst nimmt.

 Die Kerzen seien wie ein Andreaskreuz angeordnet und durch dieses Flammenkreuz hindurch wünsche Gott Glück und Segen. Der lege sich auf Lippe, Hals und Zunge. Damit hoffe der Gesegnete, daß die Nothelfer, wie der Bischof von Sebaste in Armenien "uns zur Seite steht." Von dem Heiligen weiß man, daß er en Kind gerettet hat, das an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Der Segen des Bischofs, der damals im Kerker war und das Gebet der Mutter am Fenster des Gefängnisses hätten das Kind gerettet. Daher komme auch der Blasiussegen, den die Menschen um Hilfe in der Not, um Heilung und Segen bei Halskrankheiten bitten.

 Gerade in diesen Grippe-Monaten sei dieser Segen oftmals angebracht. "Es gibt Medikamente, die der Arzt verschreibt. Ein erkälteter Hals brauche Wärme, die Kranken wollen abhusten und tief  durchatmen. Der Mensch benötige aber auch Atmosphäre, um sich aussprechen zu können. Vertrauenswürdige Menschen seien ihm wichtig, um sich auszusprechen. Der Kaplan erinnerte an die Folter, an Menschen, die man knebelt, denen man brutal das Wort abschneidet, die man mundtot macht Mit dem Blasiussegen wird der Mund gesegnet, aus dem oft Gutes, aber auch Folgenschweres kommt. "Gesegnet wird die Zunge, damit ich auf das verurteilende Wort verzichte, damit ich Geheimnisse für mich behalten und Mut zu klaren Worten aufbringe." Der Segen mache demütig.

 Letztendlich würden die Menschen gesegnet, damit sie selbst zu Segnenden werden, aber auch zu Nothelfern. Oft sei dies nur eine Geste, eine kleine Aufmerksamkeit, ein Besuch, eine Entschuldigung oder Vergebung. So können Menschen zum 15. Nothelfer werden und gesellen sich zu den Vierzehn Nothelfern als Mitarbeiter des Blasius. Deshalb sollte sich jeder vom Geist Gottes auf die Fürsprache des Heiligen Blasius "anblasen lassen". Jeder sollte deshalb etwas mit nach Hause nehmen: Gesegnete Kerzen und einen gesegneten Mund. Text: Hanns Friedrich

 

­