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Weg-Gottesdienste der Kommunionkinder – Wie macht man eine Kniebeuge... warum brennt am Beichtstuhl ein rotes Licht... und was bedeutet eigentlich ein Kreuzzeichen? Fragen, die beim "Wegegottesdienst" von Kaplan Stefan Beetz den Kommunionkindern aus Bad Königshofen, Eyershausen und Herbstadt ausführlich erläutert wurden. Diesmal ging es um "Heilige Orte in einer Kirche". Dass es da einige gibt, das erfuhren die Kinder beim etwas anderen Kommunionunterricht. Der begann mit einem kurzen Gebet und dann mit einem Rundgang durch das Gotteshaus.

Am Taufstein war der erste Halt und Kaplan Stefan Beetz sagte den Kindern, daß hier in den vergangenen Jahrhunderten schon viele Kinder getauft wurden. "Auch viele von Euch sind hier getauft worden." Ein Taufstein ist damit auch ein heiliger Ort. Der Kaplan nannte eine Bibelstelle, in der von Moses und dem brennenden Dornbusch die Rede ist. Dort sagte Gott zu Moses: "Leg deine Schuhe ab, denn der Ort wo du stehst ist heiliger Boden." Gott habe damals dem Moses versprochen, dass er bei ihm ist. "So ist es auch in der Kirche, wo wir erfahren, dass Gott bei uns ist",.

Ein nächster "heiliger Ort" war der Eingangsbereich, dort die Weihwasserkessel. Hier nimmt jeder Weihwasser und bekreuzigt sich mit den Worten "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes". Für viele Kinder war dies Neuland, einige aber wußten damit bereits umzugehen. Grund genug das Kreuzzeichen auch einmal zu üben.  Einen Blick warfen die Kommunionkinder in den großen Weihwasserkessel. "Hier kann jeder sich für zu Hause Weihwasser holen, " erklärte der Kaplan.

Gleich neben dem Eingang befinden sich die Beichtstühle. In der Mitte sitzt der jeweilige Pfarrer, auch Beichtvater früher genannt, sagt Stefan Beetz. Damit es zügig geht, gibt es links und rechts Eingangsbereiche. Als ein Junge auf einen Schalter drückt, leuchtet ein rotes Licht. "Das ist das Zeichen dafür, daß der Beichtstuhl besetzt ist und auch jemand gerade beichtet", erklärt der Geistliche. Natürlich sind Beichtstühle heute nicht mehr wie früher dunkel, sondern auch im Innern beleuchtet. Sowohl im Bereich des Pfarrers als auch bei dem Beichtenden. Zum Beichten geht man, wenn man seine Sünden loswerden will, sagt Stefan Beetz und auch, daß die Beichtstühle so gearbeitet sind, daß man außen nicht hört, was hier drinenn gesprochen wird. "Man spricht auch nicht laut, sondern flüstert!"

Im Mittelpunkt einer Messfeier steht nicht nur der Altar, sondern zunähst  der Ambo. "Hier wird das Evangelium verkündet", sagt Kaplan Stefan Beetz. Die Evangelisten haben dies einmal niedergeschrieben. Natürlich wußten die Kommunionkinder wer diese Evangelisten sind: Johannes, Markus, Lukas und Matthäus. Der Kaplan sagte ihnen wie wichtig das Evangelienbuch ist, das zu Beginn immer hoch gehoben und den Gläubigen gezeigt wird. Schließlich wird hier das Wort Gottes verkündet. Kaplan Stefan Beetz: "Das Evangelienbuch ist für uns das kostbarste Buch, weil aus ihm Gott zu uns spricht."

Die heilige Messe, die wird dann am Altar gefeiert, der deshalb mit Blumen und Kerzen geschmückt ist. Der Altar ist wie ein Tisch. "Einen Tisch brauchen wir, wenn wir gemeinsam essen oder feiern wollen", wußten die Kommunionkinder. "Der Altar ist für uns der Tisch für das Festmahl mit Jesus. fügte der Geistliche an. In einer kleinen Schatzkiste haben die Kommunionkinder Gedanken und ihre Versprechen aufgeschrieben und dort gesammelt. Drei von ihnen durften diese Versprechen an Jesus vorlesen. Zum Abschluss erklärte Kaplan Stefan Beetz schließlich noch die Kniebeuge, ein Zeichen der Verehrung für Gott. "Wir sagen damit, wenn wir aus der Kirche gehen: Lieber Gott, ich gehe jetzt, komme aber wieder und dazu machen wir das Kreuzzeichen."  Der Wegegottesdienst in der Stadtpfarrkirche endete mit dem Vater unser, das die Kinder durch Gesten darstellten.  Text: Hanns Friedrich

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