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Die sogenannte "Paulsglocke" im Turm der Stadtpfarrkirche in Bad Königshofen erinnert an den am Freitagabend gestorbenen Würzburger Bischof Dr. Paul-Werner Scheele. Sie wurde 1986 gegossen und ist ein Geschenk der Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt an ihren damaligen Pfarrer Franz Paul Geis. Auf der Glocke ist am oberen Rand die Umschrift zu lesen: Reißt die Tore weit auf für Christus - Zum Gedenken an Papst Johannes Paul II - Bischof Dr. Paul-Werner Scheele von Würzburg ihrem Pfarrer Franz Paul Geis gewidmet von der Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen 1981

 Es ist dies die jüngste Glocke der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen. Die älteste datiert aus dem Jahr um 1450 und ist heute stumm: Sie steht am Eingang des Kirchturms und erhielt nun einen neuen Unterbau. Sie rief bereits zum Gebet und zu den Gottesdiensten, als der Turm der Stadtpfarrkirche in Königshofen gerade fertig gestellt war und könnte, so vermutet man, aus der Vorgängerkirche stammen. Seit vielen Jahren hat sie allerdings ihre Stimme verloren. In den 1990 er Jahren wurde sie auf ein Holzpodest an den Eingang zum Bad Königshofener Kirchturm gesetzt. In den vergangenen Jahrzehnten war der hölzerne Unterbau morsch geworden und wurde nun ersetzt. "Gegrüßet seist du Maria, du bist voll der Gnade - Christus ist Mensch geworden für uns - denke Mensch an deine Würde." so kann man es in lateinischer Schrift auf der Glocke lesen. Eine Tafel berichtet, dass sie um das Jahr 1450 gegossen, 1956 restauriert und 1985 durch die "Paulsglocke" ersetzt wurde, da sie nicht mehr zu reparieren war. Später wurde sie in der Kirche als "Wandlungsglocke" genutzt, bevor sie auf den Turmvorplatz gestellt wurde.

Die Eichenbalken stammten aus dem Spitalwald und sind eine Spende der Bayerischen Forstverwaltung, sagte Forstdirektor Wilhelm Schmalen. Es handelt sich um zwei Festmeter Eichenholz, die von Schreinermeister Michael Heusinger und Reinhold Bulheller bearbeitet wurden. Mit Unterstützung von Kirchenverwaltungsmitgliedern wurden der Unterbau nun aufgestellt und die tonnenschwere Glocke darauf gestellt. Manfred Staub, Kirchenpfleger der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen dankte für die Spende und die Unterstützung durch die Firma Bulheller. Sein Dank galt seinem Vorgänger im Amt, Wilhelm Schmalen, der das Projekt in die Wege geleitet hatte. Dank galt Leona Gerth, Försterin vom Forstbetrieb Bad Königshofen, zuständig im Bereich Bundorf. Dem schloß sich auch Pfarrer Karl Feser an. Nun habe die historische Glocke wieder einen festen Untergrund.

1514, so ist in den Unterlagen der Stadtpfarrei nach zu lesen, wurden unter Anwesenheit  einer ungewöhnlichen Anzahl von hohen Würdenträgern neue Glocken geweiht. Von diesen ist lediglich die heute vor dem Turm stehende Glocke übrig. Im Kirchturm hängen sieben Glocken, aber die älteste dort, datiert aus dem Jahr 1654 und wurde in Würzburg gegossen. Es ist die sogenannte "Totenglocke", die auf dem Weg zum Friedhof geläutet wird und den Tod eines Gemeindemitglieds anzeigt. Aus dieser Zeit dürften zwei weitere Glocken stammen. In der "Laterne" des Kirchturms hängt die Feuerglocke. Die Innschrift lautet: Anno 1729 * Soli Deo Gloria "Gott allein sei die Ehre." 1740 wurde die "Marienglocke", die größte des Geläuts gegossen.  Im Turm läutet außerdem die „Michaelsglocke“ Sie wurde um 1960 ins Geläute aufgenommen. 1986 kam die Paulsglocke dazu. Die Umschrift am oberen Rand der Glocke lautet: Zum Gedenken an Papst Johannes Paul II, Bischof Dr. Paul-Werner Scheele von Würzburg  ihrem Pfarrer Franz Paul Geis gewidmet von der Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen 1981

Autor: Hanns Friedrich

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